Mehrheit der Medienschaffenden nutzt KI-Tools mit Vorbehalten
Die Mehrheit der Schweizer Medienschaffenden nutzt die Hilfe von Künstlicher Intelligenz. Das zeigt eine neue Untersuchung der Universität Zürich.

Eine grosse Mehrheit von Medienschaffenden in der Schweiz nutzt Künstliche Intelligenz im Arbeitsalltag. Allerdings weniger für die Produktion von Inhalten, sondern vor allem für unterstützende Hilfeleistungen.
Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Untersuchung der Universität Zürich. Basierend auf einer Onlinebefragung von 730 Medienschaffenden hat das Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft (fög) der Universität den Einsatz und die Auswirkung von Künstlicher Intelligenz (KI) auf den Schweizer Journalismus untersucht.
KI-Tools haben sich etabliert
Gemäss dieser Untersuchung haben sich KI-Tools in den Redaktionen etabliert. Eine Mehrheit von 87 Prozent nutzt KI im Arbeitsalltag, 17 Prozent sogar sehr stark.
13 Prozent der befragten Medienschaffenden nutzten auf der anderen Seite KI-Tools nie, 18 Prozent kaum. 63 Prozent der Befragten schätzen KI als nützlich für die Arbeit ein.
Tools werden vor allem unterstützend eingesetzt
Dabei würden die entsprechenden Tools vor allem unterstützend eingesetzt. Etwa für Transkriptionen von Audio- und Videomaterial, für Textoptimierungen oder Titelvorschläge, heisst es im Bericht.
Die Generierung ganzer Inhalte spiele kaum eine Rolle. Die Auswirkung von KI auf die Qualität der Inhalte wird unterschiedlich beurteilt. Rund ein Drittel geht von einer Verbesserung aus, ein grösserer Anteil von 38 Prozent bezweifelt dies.
Medienschaffende gehen von Begünstigung von Falschinformationen aus
15 Prozent der Befragten gaben an, dass der Einsatz von KI bereits zu Fehlern geführt hat. Sogar 61 Prozent der Medienschaffenden gehen gemäss Untersuchung davon aus, dass der KI-Einsatz die Verbreitung von Falschinformationen begünstigt.
68 Prozent erwarten eine Angleichung von Inhalten. Und über 80 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass branchenweite Standards zur Kennzeichnung von KI in Medienberichten notwendig sind.