Gewerkschaftsbund steht hinter den EU-Verträgen – ausser beim Strom
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund unterstützt die EU-Verträge. Allerdings unter dem Vorbehalt, dass die Lohnschutz-Massnahmen unterstützt werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Schweizerische Gewerkschaftsbund steht hinter den EU-Verträgen.
- Er fordert aber strikte Lohnschutz-Massnahmen.
- Das vorgesehene Stromabkommen wird von den Gewerkschaften derweil abgelehnt.
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) steht hinter den vom Bundesrat ausgehandelten Verträgen mit der Europäischen Union. Dies unter Vorbehalt, dass das Parlament die vorgesehenen Lohnschutz-Massnahmen ohne Abstriche unterstützt.
«Sie sind Voraussetzung dafür, dass das Europa-Paket den Interessen der Arbeitnehmenden dient», schreibt der Gewerkschaftsbund in einer Mitteilung vom Mittwoch.
Die Personenfreizügigkeit in Verbindung mit wirksamen flankierenden Massnahmen sei schliesslich ein Fortschritt für die Arbeitnehmenden der Schweiz.
Gewerkschaften lehnen Stromabkommen ab
Das vorgesehene Stromabkommen wiederum lehnen die Gewerkschaften ab. Die damit verbundene Strommarktöffnung gefährde eine stabile, bezahlbare und ökologische Stromversorgung, befürchtet der SGB. Die Energieversorgung müsse deshalb eine öffentliche Aufgabe bleiben.
Weiter fordern die Gewerkschaften, dass das Vertragspaket wie bisher üblich dem fakultativen Referendum unterstellt wird.
Ein Ständemehr dürfe hingegen politisch weder instrumentalisiert noch ausgeweitet werden, machen sie in der Mitteilung geltend. «Die Bilateralen III sind kein neuer Staatsvertrag.»