Im Ukraine-Krieg kommen von ukrainischer Seite auch verbotene Antipersonenminen zum Einsatz. Dies kritisiert Human Rights Watch scharf.
Human Rights Watch Ukraine
Eine explodierte «Schmetterlings»-Miene, welche Human Rights Watch im September 2022 in der Region Isjum in der Ukraine fand. - Human Rights Watch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Gebiet Isjum hat Human Rights Watch Überreste von Antipersonenminen gefunden.
  • Diese sollen von der ukrainischen Seite verteilt worden sein.
  • Die Mienen bilden eine grosse Gefahr für die Zivilbevölkerung.

Mit dem Übereinkommen zu Antipersonenminen von 1997 stimmte die Ukraine zu, keine solchen Mienen mehr einzusetzen. Im Ukraine-Krieg werden trotzdem sogenannte «Schmetterlings»-Mienen eingesetzt – auch von der Ukraine. Dies zeigte eine Untersuchung der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch in dem Gebiet Isjum.

Laut einer Medienmitteilung wurden in dem ehemals besetzten Gebiet mehrere Beweise für einen solchen Einsatz von ukrainischer Seite gefunden. So würden Überreste von Mienen-Abwurfmechanismen zeigen, dass diese von ukrainischen Gebieten abgeschossen wurden. Sowohl die Reichweite als auch die Art, wie die Überreste im Boden steckten, würden darauf zurückführen.

Human Rights Watch
Eine Bewohnerin des Gebiets Isjum, welche ein Teil ihres Beins durch eine Antipersonenmiene verlor. - Human Rights Watch

Eigentlich sind diese Mienen gegen die russischen Streitkräfte gerichtet, stellen jedoch auch eine grosse Gefahr für die Zivilbevölkerung dar. Zahlreiche Zeugen sagen gegenüber der Organisation, Menschen zu kennen, welche von Explosionen von «Schmetterlings»-Mienen betroffen seien. Auch selbst Betroffene äussern sich gegenüber Human Rights Watch. Einige von ihnen hätten sogar Hilfe und eine medizinische behandlung von Russland erhalten.

Jetzt fordert die Menschenrechtsorganisation die Ukraine auf, den Einsatz von Antipersonenminen zu untersuchen. Ob auch Russland solche Waffen einsetzt, wurde bislang nicht geklärt.

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