Grossbritannien: Knastis werden mit Lego-Figuren resozialisiert
Ein britisches Gefängnis hat für rund 1500 Franken Lego-Sets gekauft – zur Förderung der Resozialisierung von Häftlingen.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein britisches Gefängnis kauft Lego-Sets zur Resozialisierung von Häftlingen.
 - Der Kauf im Wert von rund 1500 Franken sorgt für politische Kritik.
 - Das Justizministerium verteidigt das Programm als Gewaltprävention.
 
Im ostenglischen Boston setzt die Strafvollzugsanstalt HM North Sea Camp auf eine kreative Form der Resozialisierung: Lego-Figuren! Diese soll helfen, Gewalt zu verhindern und soziale Fähigkeiten zu fördern.
Laut «The Sun» hat die britische Strafvollzugsbehörde His Majesty’s Prison Service (HMPS) für rund 1450 Pfund (aktuell etwa 1540 Franken) Klemmbausteine angeschafft.
Die Massnahme ist demnach Teil eines 3000-Pfund-Programms (3200 Franken) gegen Gewalt in Gefängnissen. Die Zeitung beruft sich auf Kreditkartenabrechnungen der Regierung.
Gefängnis mit offenem Vollzug
Das North Sea Camp ist ein Gefängnis mit offenem Vollzug, in dem erwachsene Männer tagsüber das Gelände verlassen dürfen, um zu arbeiten oder eine Ausbildung zu absolvieren.
Auf der Website der Einrichtung heisst es, Ziel sei ein sicheres Umfeld, in dem Insassen neue Fähigkeiten erwerben können, die ihnen nach der Entlassung nützen.

Welche Lego-Sets konkret gekauft wurden, will das Justizministerium nicht verraten. Ob sich darunter gar der teure «Star Wars»-Todesstern versteckt, ist also nicht bekannt. Neben Lego wurden laut dem Bericht auch über 4000 Pfund (4250 Franken) in Billardtische und Zubehör investiert.
Kritik von konservativem Politiker an Lego-Figuren
Der konservative Abgeordnete Robert Jenrick kritisierte das Programm scharf: «Es gab noch nie eine bessere Zeit, um kriminell zu werden. Anstatt Straftäter zu bestrafen, werden sie mit Xboxen und Lego ausgestattet. Das ist ein Witz.»
Das Justizministerium verteidigte hingegen den Kauf. Resozialisierung senke die Rückfallquote, und die Gefängnisse dürften ihre Budgets selbst verwalten, heisst es.
















