Greenpeace kritisiert Gas- und Strompreisbremse
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat das Fehlen von Klimaschutzanreizen in der am Freitag von der Bundesregierung Gas- und Strompreisbremse kritisiert. Die Beschlüsse «versäumen dafür zu sorgen, dass die Abhängigkeit von fossilen Energien sinkt», erklärte Greenpeace-Energieexperte Bastian Neuwirth. «Eine solche fatale Leerstelle beim Klimaschutz kann sich der Aufbau einer klimagerechten Gesellschaft nicht leisten», urteilte er.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Bundeskabinett beschloss am Freitag die Gas- und Strompreisbremse.
Ab Januar 2023 bis Ende April 2024 sollen für den Grossteil des Verbrauchs gedeckelte Preise gelten – der Staat zahlt die Differenz. Auch Unternehmen sollen entlastet werden. Die industrielle Gaspreisbremse gilt für rund 25'000 Unternehmen und etwa 1900 Krankenhäuser.
Die Bundesregierung habe es versäumt, die milliardenschweren Energiehilfen für die Industrie mit verbindlichen Klimaschutzmassnahmen zu verknüpfen, kritisierte Neuwirth und forderte den Bundestag auf, dies zu korrigieren. Unternehmen, die «staatlich verbilligt Gas» bezögen, «sollten zu mehr Anstrengungen beim Sparen von Energie und beim Klimaschutz verpflichtet werden».
Die Ampel-Koalition müsse die «fossile Energiekrise viel mehr als bisher als Beschleunigungsspur in eine klimagerechte Zukunft nutzen», forderte der Greenpeace-Experte.