Ausländer-Verbot sorgt für Abo-Boom in Schweizer Grenz-Badi
Kontroverse Massnahme: Seit Freitag dürfen nur noch Menschen mit einem Schweizer Pass in die Badi Pruntrut im Jura. Die Badegäste fühlen sich nun sicherer.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Badi in der Nähe der französischen Grenze verbietet Ausländern den Zutritt.
- Der Grund: Junge Franzosen haben immer wieder auffälliges Verhalten gezeigt.
- Nun sei wieder Ruhe eingekehrt. Trotzdem sind nicht alle mit dem Entscheid einverstanden.
Eine Badi in Pruntrut im Jura platzt aus allen Nähten: Seit Frankreich zahlreiche Freibäder geschlossen hat, kommen Massen an Menschen über die Grenze für etwas Badespass . Die Badi ergreift nun drastische Massnahmen.
In dem Freibad sind ab Freitag nur noch Menschen mit Schweizer Staatsbürgerschaft, Anwohnende oder Personen mit einem Schweizer Arbeitsvertrag erlaubt. Touris in umliegenden Hotels oder Campingplätzen müssen sich an der Rezeption eine Zugangskarte holen.
Der Beweggrund: Einige der Badegäste aus Frankreich haben für Furore gesorgt. Es kam zu Belästigungen gegenüber Mädchen und verbalen Übergriffen des Sicherheitspersonals. Bei den Täter handelte es sich vor allem um junge Männer.
«Lang ersehntes Sicherheitsgefühl» ist zurück
Lionel Maître, der politische Verantwortliche für den Freizeitbereich von Pruntrut, ist mit der Massnahme zufrieden: «Die Bürgerinnen und Bürger haben ‹ihre› Badeanstalt mit der damit verbundenen Ruhe wiedergefunden. Es gab keine Probleme und seitdem keine neuen Badeverbote», sagte er gegenüber der «Bild»-Zeitung.
Und sogar weiter noch: «Wir verzeichneten einen Anstieg bei den Abo-Verkäufen», so Maître. Die Gäste hätten endlich das lang ersehnte Sicherheitsgefühl zurückbekommen.
Die Meinungen der Badegäste gehen auseinander. Während einige die Ruhe geniessen, kritisieren andere. Gegenüber «20 Minuten» sagt ein Besucher: Das sei rassistisch. Man könne doch nicht alle bestrafen wegen einer kleinen Minderheit, die sich daneben benimmt.