Frankreich verschärft im Kampf gegen Coronavirus Ausgangssperre

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Frankreich,

Angesichts steigender Infektions- und Todesfälle durch das neuartige Coronavirus verschärft Frankreich seine Massnahmen im Kampf gegen die Pandemie.

Regierungschef Edouard Philippe
Regierungschef Edouard Philippe - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Regierung lässt Malaria-Medikament Chloroquin zur Behandlung schwerer Fälle zu.

Premierminister Édouard Philippe kündigte am Montag im Fernsehsender TF1 eine Ausweitung der Ausgangssperre an. Körperliche Betätigung werde ab Dienstag strikt eingeschränkt und die meisten Märkte müssten schliessen, sagte Philippe.

Betätigungen wie Joggen oder Spazierengehen dürften nur noch im Umkreis von einem Kilometer des Wohnortes stattfinden und nur noch einmal täglich maximal eine Stunde lang, erklärte der Premierminister. Märkte würden geschlossen. Nur in Ausnahmefällen könnten örtliche Behörden anders entscheiden, unter anderem an Orten, wo der Markt die Hauptbezugsquelle für Lebensmittel sei.

«Viele unserer Mitbürger möchten, dass die Dinge wieder so sind, wie sie vorher waren, in normalen Zeiten. Aber das wird nicht morgen geschehen», sagte Philippe. Er bereite die Franzosen darauf vor, dass die Situation noch «einige Wochen» andauern könnte. Vor rund einer Woche hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron drastische Massnahmen verhängt und das Land de facto abgeriegelt. Menschen dürfen nur noch für wichtige Erledigungen, wie zum Arbeiten, zum Einkaufen oder zum Arzt vor die Tür gehen.

Trotz der Ausgangssperre gab es vor allem aus Paris Bilder, auf denen sich Menschen auf Märkten drängten und Jogger sich durch die Menschenmenge schoben, als ob das Leben ganz normal weiterginge. Frankreich meldete am Montag weitere 186 Todesfälle durch das Coronavirus. Insgesamt starben damit bislang 860 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19.

Derweil liess Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Véran das Malaria-Medikament Chloroquin zur Behandlung von besonders schwer erkrankten Patienten zu. Es dürfe nur unter strenger Aufsicht verabreicht werden, sagte der Minister am Montag.

Chloroquin ist nach Angaben einiger Forscher als Mittel gegen das Coronavirus sehr vielversprechend. Dennoch ist sich die Wissenschaft einig, dass weitere Studien erforderlich sind, um festzustellen, ob das Medikament wirklich wirksam und sicher ist.

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