Dänemark hat die Impfungen mit AstraZeneca vorläufig ausgesetzt. Europa ist der Ansicht, dass kein übermässiges Risiko besteht.
AstraZeneca
Eine Mitarbeiterin des Gesundheitswesens zeigt den Medien, wie sie eine Dosis des AstraZeneca-Impfstoffs für die Verabreichung an einen Patienten vorbereitet. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Europa vertraut dem Impfstoff von AstraZeneca weiterhin.
  • Dänemark hat den Impfstoff, nach vereinzelten Erkrankungen, vorsorglich ausgesetzt.
  • Die Europäer werden weiterhin «überwachen» und «beobachten».

Frankreich hält am Corona-Impfstoff des Herstellers AstraZeneca fest. Europa, Frankreich und Deutschland seien zurzeit der Ansicht, dass es kein übermässiges Risiko gebe. Dies sagte der französische Gesundheitsminister Oliver Véran am Donnerstagabend in Paris. «Wir überwachen, wir beobachten», fügte er hinzu.

Dänemark impft nicht mehr mit AstraZeneca

Er reagierte auf den Schritt Dänemarks. Das nach Berichten über vereinzelte ernsthafte Erkrankungen nach Impfungen den Gebrauch des Corona-Impfstoffes von AstraZeneca vorsorglich ausgesetzt hatte.

AstraZeneca
Ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens in Italien bereitet eine Dosis des AstraZeneca-Impfstoffs für die Verabreichung in einem Impfzentrum in Fiumicino, in der Nähe des internationalen Flughafens von Rom, vor. - Keystone

Nach der Bekanntgabe in Kopenhagen entschlossen sich auch die Nicht-EU-Länder Norwegen und Island: Den Gebrauch des Präparats von AstraZeneca vorübergehend zu stoppen.

Der Pariser Ressortchef monierte, dass der britisch-schwedische Hersteller eigentlich zugesagte Lieferungen vermindere. So würden in der kommenden Woche nur wenige Dosen erwartet. Es werde auf europäischer Ebene an diesem Problem gearbeitet.

Lage in Frankreich ist angespannt

Die Lage seines Landes in der Corona-Pandemie sei angespannt und beunruhigend, resümierte der Ressortchef. Neue Einschränkungen für die Bürger kündigte er aber nicht an.

Olivier Véran
Der französische Gesundheitsminister Olivier Véran, der einen Gesichtsschutz trägt, besucht ein Impfzentrum. - Keystone

Seit Wochen wird über eine mögliche Wochenend-Ausgangssperre in der Hauptstadtregion Paris spekuliert, wo die Lage besonders kritisch ist. Wegen der angespannten Lage in den Krankenhäusern der Region werden Patienten weiter in andere Landesteile gebracht, sagte Véran.

Es gilt landesweit eine abendliche Ausgangssperre ab 18.00 Uhr. Die Läden und Schulen haben weitgehend geöffnet.

Restaurants und Kultureinrichtungen sind geschlossen. Frankreich mit seinen rund 67 Millionen Einwohnern ist stark von der Pandemie betroffen, es starben bisher fast 90 000 Menschen.

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