Ein Franzose, der sich als Arzt ausgab und seine Familie tötete, kommt rund 26 Jahre nach der Bluttat frei.
Jean-Claude Romand (Mi.) bei seinem Prozess
Jean-Claude Romand (Mi.) bei seinem Prozess - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Tat von Jean-Claude Romand war Stoff für Filme.

Der Anwalt von Jean-Claude Romand sagte am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP, die Haft werde unter Auflagen ausgesetzt. Romand hatte sich 20 Jahre lang als erfolgreicher Arzt und Forscher ausgegeben. Als der Schwindel aufflog, ermordete er seine Frau und seine beiden Kinder sowie seine Eltern.

Der heute 65-jährige Romand dürfte nach Angaben seines Anwalts vor dem Sommer freikommen. Er muss dann noch mindestens zwei Jahre lang ein elektronisches Armband tragen, wie das Berufungsgericht in Bourges im Zentrum Frankreichs entschied. Romand war 1996 zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

«Doktor Romand», wie er sich selbst nannte, verheimlichte zwei Jahrzehnte lang sein gescheitertes Medizinstudium vor seiner Familie. Er gab sich als Arzt und Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf aus. Um seinen Lebenswandel zu finanzieren, betrog er seine Eltern und Freunde, deren Geld er angeblich gewinnbringend in der Schweiz anlegte.

Als der Schwindel aufflog, war Romand 38 Jahre alt. Im Januar 1993 tötete er seine Frau in dem gemeinsamen Haus in Ostfrankreich zunächst mit einem Nudelholz und erschoss dann seine fünf und sieben Jahre alten Kinder. Danach erschoss er seine Eltern. Ein anschliessender Suizidversuch scheiterte.

Die Tat war Stoff für ein Buch, das 2002 mit dem bekannten französischen Schauspieler Daniel Auteuil verfilmt wurde. Auch ein Film von 2001 basierte auf Romands Leben.

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