Brigitte Macron beleidigt feministische Aktivistinnen
Brigitte Macron beleidigte feministische Aktivistinnen als «dreckige Schlampen». Es sei als Kritik an deren «radikalen Methoden» zu verstehen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Brigitte Macron bezeichnet feministische Aktivistinnen als «dreckige Schlampen».
- Die Aktivistinnen hatten am Vortag einen Austritt eines Comedians gestört.
- Ein Macron-Sprecher sagt, die Aussage beziehe sich bloss auf die radikale Methode».
Ein virales Video bringt Brigitte Macron und ihren Ehemann Emmanuel Macron in Erklärungsnöte. Die Première Dame beleidigt darin feministische Aktivistinnen als «dreckige Schlampen». Mittlerweile gibt es Rufe nach einem Rücktritt des französischen Präsidenten.
Der Vorfall ereignete sich im Vorfeld eines Auftritts des Comedian Ary Abittan am vergangenen Sonntag. Abittan hatte am Samstag seine neue Tour gestartet. Die Premiere wurde von Aktivistinnen des feministischen Kollektivs #NousToutes gestört. Sie riefen «Abittan Vergewaltiger» und trugen Masken mit der gleichen Aufschrift, wie französische Medien berichten.
Hintergrund sind Vergewaltigungsvorwürfe einer Ex aus dem Jahr 2021. Das Verfahren wurde nach dreijährigen Ermittlungen eingestellt.
Am Sonntag besuchte dann Brigitte Macron die Vorstellung und sprach zuvor mit Comedian. Auf die Frage, wie es ihm gehe, sagte er, er habe Angst «vor allem» und fürchte sich vor weiteren Protesten.
Brigitte Macron antwortete: «Wenn es dreckige Schlampen gibt, werden wir sie rausschmeissen.» Dann lachte sie.
Linke Politikerin fordert Rücktritt
Das Video davon wurde der Wochenzeitschrift «Public» zugespielt, die es veröffentlichte. Im Netz und auch in der Politik sorgt es für grosse Empörung und laute Reaktionen.
François Hollande, der ehemalige Präsident Frankreichs, sagte gegenüber «RTL», dass er die Form des Protestes kritisieren. «Wenn es aber um Frauen geht, die gegen Gewalt gegen Frauen kämpfen, sprechen wir nicht so.» Es sei wichtig, auf die Wortwahl zu achten, die Ruhe zu bewahren und die «verbale Eskalation nicht fortzusetzen».
Die linke Europaabgeordnete Manon Aubry schreibt auf X, Macron habe sein Präsidentenmandat mit grossen Worten über Frauenrechte begonnen. Jetzt ende es aber mit Beleidigungen. Und: «Es ist Zeit, dass das Ehepaar Macron geht.»
Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP äussert sich ein Sprecher von Brigitte Macron. Die Première Dame missbillige die «radikalen Methoden der maskierten Aktivistinnen». Der Austausch mit dem Comedian solle nur als Kritik an den Methoden gesehen werden.



















