In der EU werden künftig strengere Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden gestellt. Der Entscheid führt zu Zwangssanierung von Häusern.
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In der EU sollen Wohngebäude bis 2030 mindestens die Energieeffizienzklasse «E» und bis 2033 die Energieeffizienzklasse «D» erreichen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das EU-Parlament will strengere Anforderungen der Energieeffizienz für Gebäude.
  • Wohnhäuser sollen bis 2030 mindestens die Energieeffizienzklasse «E» erreichen.
  • Häuser, die zusätzliche Treibhausgase ausstossen, sollen ab 2028 nicht mehr gebaut werden.

Die Energieeffizienz von Gebäuden in der EU wird künftig strenger unter die Lupe genommen. Wohngebäude sollen bis 2030 mindestens die Energieeffizienzklasse «E» und bis 2033 die Energieeffizienzklasse «D» erreichen.

Das EU-Parlament hat in einer Abstimmung am Dienstag den Weg frei für Zwangssanierungen von Wohngebäuden gemacht. Angegeben werden soll die Energieeffizienz ähnlich wie bei Haushaltsgeräten auf einer Skala von «A» bis «G».

Die Abgeordneten sprachen sich zudem für folgendes aus: Ab 2028 sollen nur noch Häuser gebaut werden, durch die quasi keine zusätzlichen Treibhausgase ausgestossen werden.

Nationale Regierungen einigten sich schon im Oktober

Damit haben die Abgeordneten den Weg für Verhandlungen mit den EU-Staaten über das Vorhaben frei gemacht. Die nationalen Regierungen hatten sich schon im Oktober auf ihre Position geeinigt.

Das Vorhaben war zuletzt wegen möglicher hoher Kosten für Hausbesitzer kontrovers diskutiert worden. «Das wird Hauseigentümer überfordern», sagte etwa Markus Pieper von der CDU.

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Das EU-Parlament hat den Weg frei für Zwangssanierungen von Wohngebäuden gemacht. - keystone

Die deutsche EU-Abgeordnete Jutta Paulus von den Grünen betonte hingegen: «Ziel für die Verhandlungen ist es, den Energieverbrauch von Gebäuden massiv zu senken und den Geldbeutel der Verbraucher zu schonen.»

Weg zur Klimaneutralität müsse sozial sein

Der Europaabgeordnete Jens Geier hob nach der Abstimmung hervor, dass der Weg zur Klimaneutralität sozial sein müsse. «Finanziell schwächere Haushalte sollen vor Kostendruck geschützt werden. Das sieht der Richtlinienentwurf ausdrücklich vor», so der SPD-Politiker.

Der CDU-Abgeordnete und Sozialpolitiker Dennis Radkte sieht das anders: «Es gibt offenkundig keine Antenne für die sozialen Realitäten mehr.»

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