Bis 2035 soll der Güterverkehr in der Schweiz klimaneutral sein. Die sogenannte Alpeninitiative sieht dafür einen dreiphasigen Plan vor.
Alpeninitiative Fahrverbot CO2
Die Alpeninitiative behält die Verlagerung der Güter auf die Schiene im Auge. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ALEXANDRA WEY
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Das Wichtigste in Kürze

  • In den nächsten 13 Jahren soll der Schweizer Güterverkehr klimaneutral sein.
  • Dafür wurde im Rahmen der Alpeninitative ein dreiphasiger Plan erarbeitet.

Mit einem dreiphasigen Plan will die Alpeninitiative bis 2035 einen klimaneutralen Güterverkehr in der Schweiz erreichen. Geschehen soll dies namentlich über CO2-Ziele für Neuwagenflotten, ein Verbot von Gratisrücksendungen von E-Commerce-Paketen, Logistik-Bündelungszentren und eine weitere Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene.

Mit dem Plan verfolge sie ein «ambitioniertes Ziel», räumt die Alpeninitiative in einer am Donnerstag veröffentlichten Medienmitteilung ein. Mit dem Plan würde die Schweiz aber einen «neuen Meilenstein als Pionierin einer erfolgreichen Verlagerungspolitik setzen».

Der Bundesrat rechnet beim Güterverkehr bis 2050 mit einem Wachstum von 31 Prozent im Vergleich zum Jahr 2017. Diese «unheilvolle Entwicklung» will die Alpeninitiative mit ihrem Plan stoppen. Ohne griffige Massnahmen werde der Güterverkehr das Klima und die Umwelt noch stärker belasten.

Die Organisation schlägt in ihrem Plan drei Phasen vor, die insgesamt zu einem markanten Rückgang der Menge der transportierten Güter, zu einer markanten Steigerung des Transports auf der Schiene und zum Aufbau von effizienten Logistikkonzepten in den Städten und Agglomerationen führen soll.

Dreiphasen-Plan

Phase 1 (2022-2025) sieht namentlich die Einführung eines Fördermodells für den Schienengüterverkehr in der Fläche sowie der digitalen automatischen Kupplung vor. Im Strassengüterverkehr schlägt der Plan etwa die Einführung von CO2-Zielen für Neuwagenflotten und die Bereitstellung eines flächendeckenden Lade- und Tankstellensystems vor.

Die Leistungsverkehrsabgabe (LSVA) soll ab 2027 auch für Elektro- und Wasserstoff-Lastwagen gelten. Zudem schlägt die Alpeninitiative tiefere Tempolimits und Überholverbote für den Strassengüterverkehr vor.

In Phase 2 (2025-2030) sollen auch Lieferwagen der LSVA unterstellt werden. Die CO2-Emissionsziele für Neuwagen würden ab 2030 auf null gesenkt. Regionale, lokale und städtische Logistik-Bündelungszentren sollen zu mehr Effizienz in der Verteilung der Güter und weniger Fahrten führen. Einen bedeutenden Anteil der Fahrten sollen elektrische Lastenvelos übernehmen.

In der dritten Phase (2030-2035) schliesslich will der Plan die Klimaneutralität sichern. Insbesondere dürften dann keine neuen, mit fossilen Brennstoff betriebenen Lastwagen mehr zugelassen werden. Erlaubt wären bei konventionellen Lastwagen ab 2035 nur noch synthetisch hergestellte Treibstoffe.

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