Nach Paketbränden: UNO will Luftpost-Sicherheit erhöhen
Die Vereinten Nationen wollen wegen Paketbränden die Sicherheitsvorkehrungen für Luftpost verschärfen.

Rund ein Jahr nach den Russland zugeschriebenen Paketbränden in Postlagern in Leipzig sowie im britischen Birmingham wollen die Vereinten Nationen die Sicherheitsvorkehrungen für Luftpost verschärfen.
Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) und der Weltpostverein (UPU) kündigten am Montag Schulungen für Post- und Flughafenmitarbeiter an, um gefährliche Pakete schneller zu erkennen. Paketdienstleister und Fluggesellschaften sollen zudem mehr Daten austauschen.
«In den vergangenen zwölf Monaten haben wir gesehen, dass immer professionellere Akteure versuchen, Unterbrechungen in der Lieferkette zu verursachen», sagte ICAO-Chefin Sonia Hifdi der Nachrichtenagentur AFP – ohne Russland beim Namen zu nennen. «Dieses Problem beschränkt sich nicht auf eine einzelne Region, einen einzelnen Staat oder einen einzelnen Akteur», betonte sie.
Möglicher Anschlag hätte katastrophale Folgen gehabt
Im Juli des vergangenen Jahres waren sowohl am DHL-Frachtzentrum am Flughafen Leipzig als auch in einem DHL-Warenlager in der Nähe von Birmingham Pakete in Brand geraten. In Polen setzte ein Paket auch einen DHL-Lkw in Brand.
Laut dem damaligen Verfassungsschutzpräsidenten Thomas Haldenwang hätte die brennende Paketsendung einen Flugzeugabsturz auslösen können. Ermittler vermuten Medienberichten zufolge, dass sogenannte Wegwerf-Agenten des russischen Militärgeheimdienstes GRU hinter den Sabotageangriffen stecken.
Gemeint sind Menschen, die etwa über Messenger-Dienste wie Telegram angeworben werden, ohne die genauen Hintergründe des gesamten Einsatzes zu kennen. Den Medienberichten zufolge waren Verdächtige in Litauen, Polen, Bosnien-Herzegowina und Grossbritannien festgenommen worden.