Am 31. Januar verliess Grossbritannien offiziell die EU. Seither erhielt das Innenministerium 3,5 Millionen Anträge von EU-Bürgern auf Bleiberecht.
Auch nach dem Brexit wandern immer noch mehr EU-Bürger nach Grossbritannien ein als aus.
Auch nach dem Brexit wandern immer noch mehr EU-Bürger nach Grossbritannien ein als aus. - sda - KEYSTONE/EPA/VICKIE FLORES
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das britische Innenministerium meldete bisher 3,5 Millionen Anträge auf Bleiberecht.
  • Vorerst dürfen EU-Bürger im Land leben und arbeiten.
  • Bis am 30. Juni 2021 muss ein Antrag auf das Recht zur Niederlassung gestellt werden.

Das britische Innenministerium hat mehr als 3,5 Millionen Anträge von EU-Bürgern auf ein Bleiberecht in Grossbritannien nach dem Brexit erhalten. Das teilte die Behörde in London am Donnerstag mit. Grossbritannien hat die Europäische Union zwar am 31. Januar offiziell verlassen, bleibt aber bis Ende Jahr in einer Übergangsphase, in der sich praktisch nichts ändert.

vereinigtes königreich
Am 31. Dezember 2020 wurde der EU-Austritt des Vereinigten Königreichs (Brexit) vollzogen. (Symbolbild) - dpa

EU-Bürger, die in Grossbritannien leben oder bis zum Ende der Übergangsperiode dort ihren Wohnsitz nehmen, haben bis zum 30. Juni 2021 Zeit, einen Antrag auf das Recht zur Niederlassung zu stellen. Bislang durften sie ohne weiteres in Grossbritannien leben und arbeiten.

Wie viele Menschen aus EU-Staaten genau im Vereinigten Königreich leben, ist unklar. Nach Schätzungen sind es aber ungefähr 3,5 Millionen. Die Zahl der Neueinwanderer aus der EU ist seit dem Brexit-Votum im Jahr 2016 kontinuierlich zurückgegangen. Trotzdem wandern immer noch mehr EU-Bürger nach Grossbritannien ein als aus.

Letzte Verhandlungen am Freitag

Die britische Regierung verhandelt derzeit mit der EU-Kommission über ein Anschlussabkommen für die Zeit nach der Übergangsphase. Doch die Gespräche gestalten sich schwierig.

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Premierminister Boris Johnson will keine Verlängerung der Brexit-Überganshpase - Nau

Eine vorletzte Verhandlungsrunde geht am Freitag zu Ende, bevor im Juni über eine mögliche Ausdehnung der Übergangsphase entschieden werden soll. Premierminister Boris Johnson hat jedoch bereits klargemacht, dass er auf keinen Fall eine Verlängerung will. Im Notfall will er ohne Anschlussabkommen austreten - obwohl dann mit erheblichen Nachteilen für ohnehin geschwächte Wirtschaft gerechnet wird.

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