Zwei Kinder töteten Luise (†12) 2023: Die Tat war eiskalt geplant

Kira Schilter
Kira Schilter

Deutschland,

Heute beginnt in Koblenz der Prozess gegen die Mörderinnen der 12-jährigen Luise. 180'000 Euro Schmerzensgeld verlangt die Familie der Verstorbenen.

Gedenkstätte für Luise
Am Fundort des Leichnams von Luise (†12) im Wald an der Grenze zu NHW wurde eine Gedenkstätte errichtet. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor zwei Jahren haben zwei Mädchen (12 und 13) ihre Freundin Luise (†12) brutal ermordet.
  • Da es keinen Strafprozess geben kann, fordern die Eltern nun 180'000 Euro Schmerzensgeld.
  • Aus der Klageschrift geht hervor, dass der Mord schon Tage zuvor per Chat geplant war.

Am 11. März 2023 wurde die 12-jährige Luise an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen mit 74 Messerstichen umgebracht. Die Täterinnen waren zwei ihrer Freundinnen – zum Tatzeitpunkt 12 und 13 Jahre alt. Es ist ein Fall, der schockiert.

Die beiden Mädchen aus Freudenberg haben sich nach der Tat schuldig bekannt. Heute um 14 Uhr beginnt das Gerichtsverfahren am Landgericht Koblenz. Allerdings handelt es sich nicht um einen Strafprozess, sondern um eine Zivilklage.

Eltern fordern 180'000 Euro

Zu einem Strafprozess kam es nicht, weil die beiden Täterinnen nicht strafrechtlich beklagt werden können. Kinder unter 14 Jahren sind strafunmündig. Die Eltern und weitere Angehörige von Luise fordern nun Schmerzensgeld, Hinterbliebenenansprüche und die Beerdigungskosten von den Mädchen.

Nun ist auch die Höhe des verlangten Geldes bekannt: Es handelt sich um 180 000 Euro, bestätigt die Sprecherin des Landgerichts. Das sind umgerechnet rund 168'000 Franken.

Es werden auch neue Details zum Fall bekannt. Der «Bild»-Zeitung liegt die Klageschrift von Luises Familie vor.

Es wird von einer «eiskalt geplanten Hinrichtung» gesprochen. Die beiden Täterinnen tauschten sich schon Tage vor dem Mord online über die Tat aus. Das konnte die Polizei aus rekonstruierten Chatverläufen entnehmen.

Online-Streit über Kleinigkeiten war Auslöser

«Ich bringe die um!», schrieb eines der Mädchen am Abend des 8. März. Grund dafür waren kleinere Streitigkeiten im Internet.

Laut Klageschrift sollen die beiden Mädchen 74 Minuten lang auf ihre Freundin losgegangen sein. Vor dem Erstechen durch einen spitzen Gegenstand hätten die beiden versucht, Luise mit einem Müllsack zu erwürgen.

Hast du schon vom Fall Luise in den Medien gelesen?

Weil es kein strafrechtliches Verfahren gibt, müsse «die Genugtuungsfunktion hier erst recht Berücksichtigung finden», schreibt die Familie in der Klageschrift.

Die Eltern werden bei dem Verfahren durch einen Anwalt vertreten, aber vermutlich per Video dabei sein. Die beiden Täterinnen sind vor Ort. Ihre Aussagen werden laut der deutschen Zeitung über die Höhe des Schmerzensgeldes entscheiden.

Weiterlesen

Gedenkstätte Luise
Schmerzensgeld?
Luise (†12) erstochen
Ein Jahr danach
Vorsorge
18 Interaktionen
Reform der Vorsorge

MEHR IN NEWS

Jugendliche
Wegen Mordes
Keir Starmer
3 Interaktionen
Diplomatie
Trump
3 Interaktionen
Epstein-Fall
Von der Leyen
4 Interaktionen
Zollstreit

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Etihad Hamburg Airbus Übergabe
1 Interaktionen
Auf Wachstumskurs
vorwürfe
Vorwürfe
Serienmörderin
3 Interaktionen
Haft
Selbstbestimmungsgesetz
2 Interaktionen
Selbstbestimmungsgesetz