Deutschland wird als Unternehmensstandort negativer betrachtet
Die deutsche Start-up-Szene bewertet Deutschland skeptischer, doch im Vergleich zu den USA gewinnt der Standort an Beliebtheit.

Die deutsche Start-up-Szene sieht den Standort Deutschland zunehmend negativer. Nur 57 Prozent bewerten ihn positiv, vier Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr.
Die Bereitschaft, erneut zu gründen, ist ebenfalls gesunken und beträgt nun 78 Prozent, nach 84 Prozent im Vorjahr. So geht es aus dem Bericht des «Stern» hervor.
Im Vergleich zu USA schneidet Deutschland besser ab
Im Vergleich zu den USA gewinnt Deutschland trotz der Skepsis an Attraktivität.
Fast 40 Prozent der Gründer empfinden Deutschland als attraktiver als die USA. Das bedeutet gegenüber 2024 eine Steigerung um sechs Prozentpunkte.
Ursache dafür sind laut Verena Pausder, Vorsitzende des Startup-Verbands, die politischen Unsicherheiten und Zölle in den USA. Diese lassen Deutschland im Vergleich stabil erscheinen, wie die «Süddeutsche Zeitung» berichtet.
Universitäten in Deutschland werden gelobt
Gründer loben vor allem die Nähe zu Universitäten am deutschen Standort. Nachteile sehen sie bei der Bürokratie, schnellen Verfahren und vor allem beim Zugang zu Risikokapital.
Deutschland liegt hier nur auf Platz 18 der 40 grössten Volkswirtschaften, hinter den USA und Ländern wie Frankreich. Pausder fordert daher, mehr Kapital für Start-ups zu mobilisieren.

Ein besonderer Investitionsschwerpunkt liegt derzeit bei Start-ups mit Verteidigungstechnologien. Die Investitionen stiegen von 1,3 Millionen Euro (1,2 Millionen Franken) 2020 auf 878,5 Millionen Euro in diesem Jahr.
Aktuelle Herausforderungen in der Gründerlandschaft
Der «Startup Monitor» basiert auf 1846 Online-Befragungen, durchgeführt in Kooperation mit dem Ifo-Institut. Die Erhebung ist laut dem «Stern» aber nicht repräsentativ.
Die Herausforderungen für Deutschland als Gründerstandort liegen vor allem im Bereich bürokratischer Hürden und unzureichender Kapitalverfügbarkeit. Gleichzeitig bieten wissenschaftliche Einrichtungen einen klaren Standortvorteil.
Internationale politische Entwicklungen beeinflussen die Wahrnehmung des Standorts erheblich.