Der Papst geniesst seine ersten Ferien
Papst Leo nimmt eine Tradition wieder auf, mit der Franziskus gebrochen hatte: Er hat sich in die Ferien nach Castel Gandolfo verabschiedet.

Das Wichtigste in Kürze
- Papst Leo XIV. nimmt sich nach zwei Monaten im Amt eine «kurze Zeit der Ruhe».
- Am Sonntag ist er in der päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo angekommen.
- Er hat dort sogar einen Tennisplatz anlegen lassen.
Rund zwei Monate ist es her, dass aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle weisser Rauch aufstieg.
Seither halten viele Termine den neuen Papst Leo XIV. auf Trab. Doch nun gibt es für ihn eine erste Pause: Der Pontifex fährt in die Ferien.
Mit einem Sonntagsgebet vor mehreren Zehntausend Menschen auf dem Petersplatz hat sich der Pontifex in die Sommerferien verabschiedet.
Noch am selben Tag ist er in der päpstlichen Residenz Castel Gandolfo angekommen, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet.
Dort wurde er herzlich begrüsst: Menschen säumten die Hauptstrasse in die Stadt, um den 69-Jährigen willkommen zu heissen. Vom Balkon der Villa, in der er seine «kurze Zeit der Ruhe», verbringen wird, winkte der Papst den Leuten zu.
Das 9000-Seelen-Städtchen Castel Gandolfo befindet sich etwa eine halbe Autostunde von Rom entfernt, in den Bergen oberhalb des Albaner Sees.
Nach zwölf Jahren Pause unter seinem Vorgänger Franziskus will der US-Amerikaner die dortigen Paläste wieder nutzen.
Tennisplatz, Schwimmbad und Boccia-Platz
In der päpstlichen Sommerresidenz gibt es alles, was das Herz begehrt: Der neue Papst liess nach einem Bericht des «Corriere della Sera» schon einen Tennisplatz anlegen. Der 69-Jährige spielt immer noch.
Der Pole Johannes Paul II. (1978–2005) liess sogar einen Swimmingpool bauen. Und sorgte prompt für Schlagzeilen, weil ihn Paparazzi in der Badehose erwischten. Es gibt auch einen Boccia-Platz.
Der Papstpalast in der Provinz gehört bereits seit 1596 dem Vatikan. Später kamen noch zwei weitere Villen hinzu, das Gelände ist sogar zehn Hektar grösser als die Vatikanstadt.
Papst Leo bleibt für zwei Wochen
Franziskus liess den Palast 2016 zum Museum erklären. Leo wird natürlich nicht im Museum wohnen, sondern in der Villa Barberini, einem Nebengebäude in der Innenstadt.
Bis zum 20. Juli bleibt Leo in Castel Gandolfo. Bis dahin wird er auch keine Gäste zu Audienzen empfangen.
Dann geht es für ihn für eine Weile zurück in den Vatikan. Das Mariä-Himmelfahrt-Wochenende am 15. August, Höhepunkt der Feriensaison in Italien, verbringt er aber wieder in der Sommerresidenz.
Der erste Pontifex, der hier im Juli und August eine Auszeit nahm, hiess Urban VIII. (1623–1644). Seither wurde der Palast von den Päpsten gern genutzt.
Papst Franziskus machte allerdings nie Ferien in der päpstlichen Sommerresidenz. «Ich ruhe mich lieber zu Hause aus», sagte der Vorgänger von Papst Leo einst.