Wie in Blatten: Neues ETH-Modell sagt voraus, wie sich Berge bewegen

Keystone-SDA
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Zürich,

Schweizer Forscher haben ein präzises 3D-Simulationstool für alpine Massenbewegungen entwickelt.

Lawinensprengung
Das Modell könne laut ETH den Verlauf, die Höhe und Ausbreitung von Schnee-, Eis- und Gesteinslawinen vorhersagen. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Forschende haben ein präziseres 3D-Tool für alpine Massenbewegungen entwickelt.
  • Seine Genauigkeit zeigte das Tool beim Bergsturz in Blatten VS.
  • Das Modell sagt Verlauf, Höhe und Ausbreitung von Lawinen voraus.

Ein neues 3D-Simulationstool von Schweizer Forschenden ermöglicht deutlich präzisere Vorhersagen komplexer alpiner Massenbewegungen. Es hat seine Genauigkeit beim Bergsturz in Blatten VS unter Beweis gestellt.

Das Modell könne den Verlauf, die Höhe und Ausbreitung von Schnee-, Eis- und Gesteinslawinen vorhersagen. Das teilte die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH) am Montag mit. Am Projekt beteiligt waren auch Forschende des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF. Das Programm könne einen wichtigen Beitrag zum Risikomanagement in alpinen Regionen leisten.

Klassische Modelle seien für erste Einschätzungen sehr nützlich, hiess es weiter. Sie stiessen aber an ihre Grenzen, wenn das Gelände – wie in Blatten – zerklüftet und unregelmässig sei.

Neue Methode überwindet Limitationen klassischer Modelle

In solchem Gelände bewege sich die Sturzmasse in viele Richtungen gleichzeitig, weshalb deren Berechnung schnell zu komplex werde. Das neue Modell berechnet jede einzelne Bewegung im Innern einer Lawine oder Rutschung. Es berücksichtigt dabei nicht nur eine Durchschnittsströmung, schrieb die ETH.

Die Mengen des sich lösenden Materials schätzen die Forschenden anhand der Bewegungen und zeitlichen Veränderungen der Bergoberfläche. Den Gleitwiderstand gegen das Abrutschen des Gesteins schätzen sie anhand von Gesteinstests.

Sollten solche Technologien stärker in den Katastrophenschutz integriert werden?

Beim Bergsturz in Blatten habe sich gezeigt, dass das Modell zuverlässig funktioniere. Die Simulationsergebnisse zeigten, dass der grösste Teil von Blatten zerstört wird. Der Weiler Weissenried bleibt dabei nur knapp von den herabstürzenden Fels- und Eismassen verschont, so die ETH.

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Kommentare

User #5499 (nicht angemeldet)

Berge bewegen sich nicht! Die erodieren! Und wie, wo oder wie stark und schnell, hängt auch von den klimatischen Einflüssen ab. Regen, Eis, Schnee, Trockenheit, all das im Zusammenspiel bestimmt alleine die Regeln dafür, da denke ich kaum dass die ETH ein sehr gutes Programm dafür hat, denn das ist reines Zufallsprinzip.

User #5789 (nicht angemeldet)

Hört sich nach Zukunftsmusik an. Ein Zufallstreffer ist noch lange nicht erfolgsversprechend. Man wird es in Zukunft wissen, wie forsch die Forscher waren.

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