Auf Gran Canaria kam es am Samstag zu einer Demonstration für mehr Rechte für Immigranten aus Afrika. Ihr Motto: «Papiere für alle, kein Mensch ist illegal!»
Gran Canaria Demonstration
Auf Gran Canaria fand eine Demonstration für die Rechte von Migranten auf den Kanaren statt. Die Inselgruppe ist das Ziel vieler Flüchtlinge, die aus Afrika mit Holzboten dorthin übersetzen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auf Gran Canaria kam es am Samstag zu einer Demonstration.
  • Rund 150 Menschen setzten sich für mehr Rechte für Immigranten aus Afrika ein.
  • Die Einwanderungspolitik Spaniens solle das Leben der Menschen in den Mittelpunkt stellen.

Auf der Kanaren-Insel Gran Canaria haben rund 150 Menschen für mehr Rechte für Immigranten aus Afrika demonstriert. Unter dem Motto «Papiere für alle, kein Mensch ist illegal» fuhren sie mit Autos durch mehrere Orte der Insel. Dies berichtete die Zeitung «Canarias7» am Samstagabend.

Die Anzahl der Migranten, die von Afrika aus in kleinen offenen Holzbooten über den Atlantik zu der Inselgruppe kommt, ist dieses Jahr stark gestiegen. Seit Jahresbeginn wurden rund 14'000 Ankömmlinge registriert. Das waren nach Angaben des spanischen Innenministeriums fast siebenmal so viele wie ein Jahr zuvor.

Migranten auf den Kanaren
Migranten aus Marokko sitzen zusammen, nachdem sie mit einem Holzboot an der Küste von Gran Canaria angekommen sind. 21.10.2020, Spanien, Gran Canaria - dpa

Die meisten Migranten werden zur Registrierung auf die Mole der Hafenstadt Arguineguín im Südwesten von Gran Canaria gebracht. Dort drängen sich zeitweise mehr als 2000 Menschen unter freiem Himmel. Die hygienischen Verhältnisse sind prekär, Corona-Abstandsregeln lassen sich nicht einhalten. Von der Mole aus werden die Menschen auf leerstehende Touristenanlagen verteilt.

Leben der Menschen in Mittelpunkt stellen

Die Einwanderungspolitik Spaniens müsse das Leben der Menschen in den Mittelpunkt stellen. Dies forderte die Organisatoren des Autokorsos, das Netzwerk der Kanaren für die Rechte von Migranten. Den Menschen müssten Identitätspapiere ausgestellt sowie ihre Kriminalisierung beendet werden.

Dann wären die Migranten auch nicht mehr gezwungen, die lebensgefährliche Überfahrt in offenen Holzbooten von Afrika über den Atlantik zu den Kanaren zu riskieren. Nach Informationen der UN-Migrationsorganisation starben 2020 auf dieser Route bereits mehr als 400 Menschen. Das sind doppelt so viele wie im Vorjahr.

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