Demonstration gegen Antisemitismus und für israelische ESC-Sängerin
Rund 100 Personen demonstrieren in Basel gegen Antisemitismus und für die israelische ESC-Teilnehmerin Yuval Raphael.

Rund 100 Personen haben am Donnerstagabend auf dem Basler Münsterplatz gegen Antisemitismus demonstriert. Bei der bewilligten Standkundgebung solidarisierten sie sich mit der israelischen ESC-Teilnehmerin Yuval Raphael.
Die Initiative «Artists against Antisemitism» stellte die Aktion auf die Beine, wie der Musiker und Mitorganisator Björn Peng der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Die Gruppe wollte bereits vorher während des Eurovision Song Contest (ESC) eine Standaktion auf dem Claraplatz durchführen, erhielt dafür aber keine Bewilligung.
Kampf um Bewilligung erfolgreich
Wie am Mittwoch bekannt wurde, bewilligte die Polizei die Kundgebung dann doch an einem neuen Standort. Die Demonstration appelliere für einen friedlichen Umgang miteinander und gegen Terror und Antisemitismus, sagte Peng.
Zudem sei sie auch gegen den Boykott der israelischen Delegation gerichtet. Die Sängerin Yuval Raphael könne schliesslich nichts für die Politik der Regierung in Israel.

Im Vorfeld und während des ESC machten sich mehrere Gruppen gegen die ESC-Teilnahme Israels stark wegen des Krieges in Gaza. Bei der Eröffnungszeremonie am Sonntag wurde Raphael etwa von Demonstrstrierenden mit Palästina-Flaggen ausgebuht.
Überlebende des Terroranschlags
Die Sängerin ist Überlebende des Hamas-Terroranschlags auf das Nova-Musikfestival vom 7. Oktober 2023 in Israel.
Bei der Standkundgebung vom Donnerstagabend tauchten zwei Personen auf mit Palästina-Flaggen und einem Plakat mit Parolen gegen Israel. Sie positionierten sich am Rande der Demo.
Dies führte zeitweise zu intensiven Diskussionen mit den Demonstrierenden, wie ein Reporter von Keystone-SDA vor Ort beobachtete. Die Kundgebung blieb aber friedlich. Auch ein Dialogteam der Polizei war im Einsatz.