In London haben hunderte Menschen gegen eine mögliche Auslieferung des inhaftierten Wikileaks-Gründers Julian Assange an die USA protestiert.
Griechenlands Ex-Finanzminister Varoufakis und die Designerin Westwood bei der Demonstration
Griechenlands Ex-Finanzminister Varoufakis und die Designerin Westwood bei der Demonstration - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Hauptanhörung in Auslieferungsverfahren gegen Wikileaks-Gründer beginnt am Montag.

Die Demonstranten versammelten sich am Samstag vor der diplomatischen Vertretung Australiens und zogen zum Parlamentsgebäude. Am Montag beginnt vor einem Londoner Gericht die Hauptanhörung im Auslieferungsverfahren gegen Assange. Die USA wollen den Australier wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente und Verstössen gegen das Anti-Spionage-Gesetz vor Gericht stellen.

Unter Protestrufen wie «Journalismus ist kein Verbrechen» zogen die Demonstranten durch das Zentrum der britischen Hauptstadt. «Ich verstehe nicht wirklich, warum Julian hier im Gefängnis sitzt», sagte Assanges Vater John Shipton vor der Menge.

Mehrere Prominente beteiligten sich an der Demonstration, darunter der Pink-Floyd-Gründer Roger Waters und der frühere griechische Finanzminister Yanis Varoufakis. Auch die Star-Modedesignerin Vivienne Westwood nahm an dem Protest teil. Sie trug eine neongrüne Kopfbedeckung mit der Aufschrift «Engel». Assange sei «der Engel der Demokratie», sagte Westwood zur Begründung.

Der 48-jährige Wikileaks-Gründer Assange sitzt seit Monaten im britischen Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh, davor hatte er sich sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London verschanzt. Am Montag beginnt die Anhörung zu seinem Auslieferungsverfahren. Eine Entscheidung dürfte erst am 18. Mai fallen.

In den USA ist Assange wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente und Verstössen gegen das Anti-Spionage-Gesetz angeklagt. Dem Australier drohen bei einer Verurteilung bis zu 175 Jahre Haft.

Im Jahr 2010 hatte Wikileaks hunderttausende geheime Papiere vor allem zum Irak-Krieg ins Internet gestellt. Sie enthielten hochbrisante Informationen über die US-Einsätze in dem Land, unter anderem über die Tötung von Zivilisten und die Misshandlung von Gefangenen.

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