Eine Druckgussfirma hängt Fotos ihrer ungeimpften Mitarbeiter im Pausenraum auf. Nun hat der Chef des Unternehmens Drohungen erhalten.
Coronavirus
Bilder und Namen der Ungeimpften hängen im Pausenraum der Druckgussfirma. - Twitter

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Druckgussfirma teilte seine Belegschaft in Geimpfte und Ungeimpfte auf.
  • Bilder und Namen der Ungeimpften wurden im Pausenraum aufgehängt.
  • Der Arbeitgeber hat nach der Verbreitung des Aushangs Morddrohungen erhalten.
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Wochenlang hängte eine Thüringer Druckgussfirma die Namen und Fotos von 13 ungeimpften Mitarbeitern an der Tür des Pausenraums auf. Neben den Fotos waren die Coronavirus-Schutzmassnahmen aufgelistet, die nur für die Ungeimpften galten.

Gegenüber «Bild» erklärt der Firmenchef, dass er den Geimpften, die 80 Prozent der Belegschaft ausmachen, eine maskenlose Pause ermöglichen wollte. Es wäre «unfair, dass die geimpften Mitarbeiter Maske tragen müssen und den Pausenraum nicht oder nur sehr begrenzt nutzen können».

Mitarbeiter mit Aushang einverstanden

Intern habe man dieses Vorgehen in Absprache mit allen Mitarbeitern beschlossen. Auch die Ungeimpften waren mit dem Aushang ihrer Bilder und Namen einverstanden. «Ich erpresse doch meine Leute nicht!», so der Arbeitgeber.

«An einen Pranger gestellt fühlten wir uns nicht. Es gab keinen Zwang, wir waren damit einverstanden», bestätigt ein betroffener Mitarbeiter. Ein weiterer sagt: «Der Aushang hing drei Wochen aus, keiner regte sich auf. Bis ihn ein Unbekannter ins Internet gestellt hat.»

Nachdem der Aushang online verbreitet wurde, feindeten sich etliche Personen mit dem Chef der Druckgussfirma an. Dieser habe sogar Morddrohungen erhalten. Zerknirscht sagt er: «Hätte ich das gewusst, hätte ich es auf gar keinen Fall gemacht.»

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