Seit heute Montag gilt in Österreich erneut ein Lockdown. Jedoch nur für Ungeimpfte. Nau.ch hat in Bregenz nachgefragt, was die Menschen davon halten.
Nau.ch ist am Montag vor Ort: In Bregenz gibt es viel Kritik am Lockdown für Ungeimpfte. - Nau.ch/Aydemir Hüseyin
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ungeimpfte dürfen in Österreich nur noch in dringenden Fällen das Haus verlassen.
  • Nau.ch hat in Bregenz nachgefragt, was die Bürger von der neusten Massnahme halten.
  • Die Reaktionen sind divers.

Die Impfzahlen stagnieren. Nicht nur in der Schweiz, auch Österreich kämpft gegen die Impfmüdigkeit an. Mit heftigen Konsequenzen. Die Regierung führte nun den Lockdown für Ungeimpfte ein.

Testen für die Arbeit, nicht für das soziale Leben

Wer nicht immunisiert ist, darf das Haus nur noch in dringenden Fällen verlassen. Ähnlich, wie dies in der Schweiz in den ersten beiden Lockdowns im Jahr 2020 gehandhabt wurde. Einkaufen, zur Apotheke und dann wieder nach Hause. Doch was halten die Österreicher von diesem radikalen Schritt?

«Es ist eine absolute Frechheit», sagt eine Taxifahrerin aus Bregenz zu Nau.ch. Sie würde jeden Tag getestet zur Arbeit gehen. Dann wolle sie auch sonst am normalen Leben teilhaben können, so die Bregenzerin.

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Die Virus-Polizei patroulliert in den Gassen der Salzburger Altstadt. - Keystone

Ausserdem würden auch geimpfte Personen das Virus weitergeben. So etwa jene, welche die Nacht im Club durchfeiern. «Ich habe absolut null Verständnis», klagt sie.

«Ich hätte viel früher reagiert», kritisiert Jürg Pfaltz das Verhalten der Regierung. Man würde selbst heute Geimpfte nicht darüber aufklären, dass sie sich immer noch infizieren könnten. Trotz der Impfung gegen das Coronavirus. «Corona beschäftigt uns noch Jahre», so Pfaltz.

Politik muss weg – alternativlos

Kritik an der Regierung übt auch Michael Seibel. Viel früher hätte sie eingreifen sollen, findet er. «Jetzt können wir nichts dagegen machen», sagt Seibel.

Dass hingegen in der Schweiz die Bevölkerung Ende November über das Covid-Gesetz abstimmen kann, begrüsst Seibel.

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In der österreichischen Stadt Salzburg gilt ein Lockdown für Ungeimpfte. Damit soll das Coronavirus eingedämmt werden. - Keystone

Etwas weniger extrem steht die Schülerin Tia Greiter zur neusten Massnahme der österreichischen Regierung. «Einerseits will man jeden unterstützen und schützen. Andererseits verstehe ich, dass sich jene, die sich testen lassen müssen, verarscht fühlen.»

Coronavirus: Schon immer gespalten

«Ich finde den Lockdown für Ungeimpfte in Ordnung», sagt Schülerin Jessica. Auch die Spaltung der Gesellschaft bereitet ihr keine Sorgen. Das sei ja schon immer irgendwie so gewesen.

Was halten Sie von einem Lockdown für Ungeimpfte?

Die Meinungen zum Lockdown für Ungeimpfte sind gespalten. Klar ist, dass bei Nicht-Einhalten saftige Bussen drohen. Diese betragen im Höchstfall bis zu 30'000 Euro.

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