In Dänemark wurde bei Nerzen eine neue Variante des Coronavirus festgestellt. Um eine Ausbreitung zu verhindern, sollen nun 17 Millionen Tiere getötet werden.
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Geschlachtete Nerze werden in Dänemark aufgrund des Coronavirus in einem Graben entsorgt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Dänemark will insgesamt 17 Millionen Nerze in Gräben entsorgen.
  • Grund ist die Entdeckung einer neuen Coronavirus-Variante.
  • Diese könnte die Forschungen an einem Impfstoff komplett zurücksetzen.

Das Coronavirus hat sich in Dänemark auch unter Nerzen verbreitet. Dabei haben Forscher eine besorgniserregende Mutation festgestellt: Die Cluster 5 genannte Virus-Variante hat das Potenzial, die Wirksamkeit der zurzeit entwickelten Impfstoffe zu reduzieren. Nun sollen 17 Millionen Nerze gekeult werden.

Von der Mutation sei gemäss Wissenschaftlern vor allem das Stachel-Protein des Virus betroffen. Problematisch ist, dass sich Forscher bei der Entwicklung eines Impfstoffes gerade auf dieses Protein konzentriert haben. Weitere Auswirkungen der Mutation sind laut der Weltgesundheitsorganisation WHO noch nicht bekannt.

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Mitarbeiter der dänischen Gesundheitsbehörde tragen Schutzkleidung und reinigen mit Hilfe von Streitkräften die Fahrzeuge welche für die Entsorgung der Nerze verwendet wurden. - dpa

Bisher wurde die Cluster-5-Variante nur bei zwölf Personen aus Nordjütland festgestellt. Die Region befindet sich nun unter Quarantäne. Ein grösseres Problem stellen jedoch die grossen Pelzfarmen dar. Schliesslich wanderte das Coronavirus vom Mensch zum Nerz und wieder zurück.

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Eine Baggerschaufel ist mit toten Nerzen gefüllt. - dpa

Entsprechend hat die dänische Regierung nun beschlossen, 17 Millionen Nerze zu keulen und in Massengräbern zu verscharren. So soll eine weitere Ausbreitung verhindert werden. Bisher wurden rund zwei Millionen Nerze getötet.

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Eine Baggerschaufel leert die toten Nerze in einen Graben auf einem Militärgelände. - dpa

Doch: «Wir haben einen Fehler begangen. Es gibt keine gesetzliche Befugnis, um Nerzzüchter ausserhalb der 7,8-Kilometer-Zonen zu bitten, ihre Nerze zu schlachten.» Das sagte der dänische Lebensmittelminister Mogens Jensen am Dienstag dem Sender TV2. Dies habe er bei der Bekanntgabe nicht gewusst, berichtet die Nachrichtenagentur «Sda».

Dieser Fehler ändere aber nichts daran, dass durch die Nerzzucht in Dänemark in Corona-Zeiten ein Risiko bestehe. Die Züchter sollten mit Blick auf die Volksgesundheit damit weitermachen, die Tiere zu töten. In einer neuen Mitteilung von heute Dienstag werden nun alle dänischen Nerzzüchter dazu aufgefordert, ihre Tiere schnellstmöglich zu schlachten.

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