Coronavirus: Frankreich hat den Höhepunkt der Welle überwunden
In Frankreich ging die Zahl Ansteckungen mit dem Coronavirus in den letzten fünf Tagen um fünf Prozent zurück. Die Lockerungen sind wohl gerechtfertigt.

Das Wichtigste in Kürze
- In Frankreich stecken sich immer weniger Menschen mit dem Coronavirus an.
- Offenbar sind die Entscheidungen über die Massnahmen somit gerechtfertigt.
Frankreich hat nach Einschätzung seines Gesundheitsministers den Scheitelpunkt der jüngsten Corona-Welle überschritten. «Das rechtfertigt im Nachhinein unsere Strategie, den Franzosen mehr Freiheit zu geben», sagte Olivier Véran am Donnerstag dem Sender RTL. In den vergangenen fünf Tagen sei die Zahl der Infektionen um etwa fünf Prozent gesunken.
Etwa sechs Prozent der Infizierten hätten sich zum wiederholten Mal angesteckt. Die übrigen seien jeweils zum ersten Mal mit dem Coronavirus infiziert worden. Ab sofort könnten Menschen über 60, deren erste Booster-Impfung ein halbes Jahr zurückliegt, sich eine zweite Booster-Impfung geben lassen. Bisher lag die Altersgrenze gemäss Véran bei 80 Jahren.

Er bekräftigte, dass auch mit dem Coronavirus infizierte Menschen am Sonntag zur ersten Runde der Präsidentschaftswahl gehen könnten. «Es wird Masken und Gel geben, und sie können ihren eigenen Stift mitbringen, wir wissen ja nun, wie das geht.» Dies sagte der Gesundheitsminister.
Diese Massnahmen gelten in Frankreich noch
In Frankreich gilt seit Mitte März keine Maskenpflicht mehr in Schulen, Geschäften und vielen Betrieben. Lediglich in öffentlichen Verkehrsmitteln, Krankenhäusern und Altenheimen müssen Masken getragen werden. Auch der Impfpass muss nicht mehr vorgelegt werden.
An der Entscheidung hatte es in Frankreich kaum Kritik gegeben. Die Corona-Inzidenz liegt derzeit landesweit bei etwa 1400 Fällen auf 100'000 Einwohnern innerhalb einer Woche.