Coronavirus: Deutscher Arzt verscherbelt Astrazeneca auf eBay
Deutsche Artzpraxen tun sich derzeit schwer damit, Impfwillige für Astrazeneca zu finden. Der Arzt Peter Weitkamp ist deshalb nun erfinderisch geworden.

Das Wichtigste in Kürze
- In Deutschland möchten sich einige nicht mit dem Astrazeneca-Impfstoff impfen lassen.
- Ein Arzt will seine übrigen Impfdosen nun auf eine unkonventionelle Art loswerden.
- Er hat Termine für die Impfung mit Astrazeneca auf Ebay gestellt.
Das Image des Corona-Impfstoffs Astrazeneca hat in den letzten Wochen und Monaten gelitten. Viele sind dem Vakzin gegenüber skeptisch und wollen sich nicht damit impfen lassen. Dies hat zur Folge, dass Ärzte in Deutschland auf ihren Impfdosen sitzen bleiben.
Während die Impfzentren den begehrten Biontech-Impfstoff erhalten, werden die Arztpraxen nämlich mit Astrazeneca beliefert. Letzterer Impfstoff gegen das Coronavirus wird von der Ständigen Impfkommission nur für über 60-Jährige empfohlen. Diese lassen sich jedoch oft lieber im Impfzentrum Biontech verabreichen.

Dies hatte der deutsche Allgemeinmediziner und Kardiologe Peter Weitkamp bereits gegenüber der «Neuen Westfälischen» kritisiert. «Das ist unsolidarisch. Die Alten nehmen den Jungen den Biontech-Impfstoff weg.»
Coronavirus: Impftermine auf Ebay «zu verschenken»
Nun will Weitkamp den Impfstoff auf eine etwas unkonventionelle Art an den Mann und an die Frau bringen: Er stellt Astrazeneca-Impftermine auf Ebay-Kleinanzeigen.
Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur meint er: «Es wäre Wahnsinn, den zuverlässigen und wirksamen Impfstoff verkommen zu lassen.» Die Termine für seine 80 bis 90 übrig gebliebenen Impfdosen sind auf der Internet-Plattform an über 60-Jährige «zu verschenken».

Die Interessierten sollen ab der kommenden Woche ihre ergatterten Impftermine wahrnehmen können. Auch Erstgeimpfte unter 60, die sich eine zweite Impfung trotz inzwischen nicht mehr gegebener Empfehlung wünschen, will Weitkamp impfen.
Hausärzteverband sieht Ebay-Aktion nicht als problematisch
Der Hausärzteverband Nordrhein hat sich zu der Aktion geäussert. Demnach wäre diese womöglich problematisch, würde der Arzt im Austausch für den Termin Geld verlangen. «Ansonsten ist jeder verimpfte Impfstoff besser als ein weggeworfener», wird der Verband zitiert.
Patienten würden das Astrazeneca-Vakzin zunehmend problematisieren und ablehnen. Dies, obwohl es für über 60-Jährige als gut angesehen werde. Auch Weitkamp verteidigt den Impfstoff: Dieser habe sein schlechtes Image zu Unrecht.