Am 10. Februar beraten die deutschen Minister die aktuelle Lage aufgrund des Coronavirus. Befürwortet wird eine Verlängerung des Lockdowns. Virologen warnen.
Coronavirus Flughafen München
Ein Polizist beobachtet die Grenzkontrollen von Passagieren am Flughafen in München, während im Vordergrund auf einem Hinweisschild auf die geltenden Abstandsregeln und Hygienemassnahmen wegen des Coronavirus hingewiesen wird. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschland berät am 10. Februar über eine eventuelle Verlängerung des Lockdowns.
  • Virologen warnen nun vor Panikmache aufgrund der neuen Mutationen.

Deutschland befindet sich wegen des Coronavirus im zweiten Lockdown. Und nun will Kanzlerin Angela Merkel diesen offenbar weiter verlängern. Morgen Mittwoch diskutieren Bund und Länder über das weitere Vorgehen in der Pandemie.

Merkel will aber offenbar Schulen und Friseure weiterhin geschlossen halten. Ihr Argument: Die Briten-Mutation und deren rasante Ausbreitung lasse nichts anderes zu.

Coronavirus Grossbritannien Boris Johnson
Der britische Premierminister Boris Johnson will im Herbst seine Alten bereits zum dritten Mal ins Impfzentrum bitten. - dpa

Auch Virologin Melanie Brinkmann warnte im «Spiegel», das Coronavirus habe wegen der neuen Varianten «einen Raketenantrieb bekommen». Deutschland drohe ein exponentielles Wachstum – ähnlich wie in Grossbritannien.

Nur sieht die Realität doch ein bisschen komplexer aus. Die Ansteckungszahlen sinken rasant. «In Irland sind die Fallzahlen um 80 Prozent gesunken, in England um 60 Prozent.» Und das, während sich die Variante weiter ausgebreitet habe, sagt Epidemiologe Klaus Stöhr zur «Bild».

Angela Merkel
Die Ministerpräsidenten der Länder trafen sich am Dienstag mit Angela Merkel und Olaf Scholz, um über das weitere Vorgehen im Kampf gegen Corona zu beraten. - Keystone

In Deutschland hat laut Daten des Robert-Koch-Instituts die britische Variante B 1.1.7 einen Anteil von knapp sechs Prozent bei den positiven Tests.

Vorsicht ist aber geboten: Die Daten beziehen sich auf die letzte Januarwoche. Neuere Daten werden erwartet.

Epidemiologe warnt trotz Coronavirus und Mutationen vor Panikmache

Er warnt dabei ausdrücklich vor Panikmache aufgrund der Mutation. Die Beispiele England und Irland würden zeigen: «Die Eigenschaften des Virus haben sich nicht so signifikant verändert, dass die Bekämpfung nicht mehr gelingt.» Wenn Deutschland also mit einem Stufenplan öffne, könne man im Falle eines plötzlichen Anstiegs auch gegensteuern.

Christian Drosten
Die WHO schlägt den Virologen Christian Drosten für einen internationalen Beirat vor. - dpa

Stöhr fordert nun gemeinsam mit anderen Virologen, unter anderem Jonas Schmidt-Chanastit und Medizinstatistiker Gerd Antes, eine differenziertere Risikobewertung.

Derweil wird auch wieder häufiger darüber diskutiert, ob die neuen Varianten sich nun bei Kindern wirklich schneller verbreiteten. Virologe Christian Drosten sagte in seinem neusten NDR-Podcast, dass die Mutation «kein speziell Kinder befallendes Virus» sei.

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