Coronavirus: Demos in Bregenz (Ö) bedrohen Gastro-Betreiber

In Bregenz (Ö) herrscht in dieser Woche Ausnahmezustand. In der österreichischen Stadt nahe der Schweizer Grenze finden täglich Demonstrationen gegen die Corona-Massnahmen statt.

Die Teilnehmer marschieren jeweils von 16 bis 20 Uhr durch die Bregenzer Innenstadt. Grund ist vor allem die kommende Impfpflicht im Land.

Für Geschäfte und Gastro-Betriebe, die durch das Coronavirus sowieso zu kämpfen haben, ist das alles andere als optimal.

Nau.ch hat bei verschiedenen Restaurants vor Ort nachgefragt. Viele Wirte geben sich genervt und möchten in Verbindung mit den Kundgebungen lieber keine Auskunft geben. Der Respekt vor den Massnahmengegnern ist offenbar gross.

Ein Betreiber einer Pizzeria, welcher anonym bleiben will, findet aber klare Worte. «Die Demonstrationen haben negative Auswirkungen auf das Geschäft. Es stört mich sehr, ich muss ja auch die Miete und meine Mitarbeiter bezahlen.»

Die Lage ist ernst. Der Besitzer bangt derzeit sogar um seine Existenz. «Einen Monat können wir das so noch aufrechterhalten, dann müssen wir schliessen.»

Am Mittag – vor den Kundgebungen – sei der Umsatz durch Stammkunden noch gesichert. Anders sieht es am Abend aus: «Es kommt niemand mehr, die Zahlen sind eingebrochen.»

Durch die Demos würde sich auf den Strassen Rückstau bilden. «Ich kann Bestellungen kaum ausliefern, alles ist blockiert.»

Das erhöhte Verkehrsaufkommen ist auch dem «Ristorante San Giuseppe» ein Dorn im Auge. Ein Mitarbeiter meint: «Das Verkehrs-Chaos nervt. Wegen der Demonstrationen sind die Strassen zwischen 18 und 19 Uhr komplett dicht.»

Ein Ende der Kundgebungen ist (vorerst) nicht in Sicht. Obwohl die Massnahmen in Österreich gelockert werden sollen, planen die Veranstalter tägliche Demos.