In Österreich rollen wieder einmal Köpfe. Wegen Chats mit Regierungsmitgliedern räumt nun auch der «Die Presse»-Chefredaktor seinen Posten.
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Ein iPhone von Apple. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Chefredaktor der österreichischen Tageszeitung «Die Presse» ist zurückgetreten.
  • Der ORF-TV-News-Chefredaktor hatte zuvor die gleiche Konsequenz gezogen.
  • Durch Chats mit Regierungsmitgliedern wurde bei ihnen die Unabhängigkeit infrage gestellt.

Nach dem Bekanntwerden belastender Chats ist nun auch der Chefredaktor der österreichischen Tageszeitung «Die Presse», Rainer Nowak, zurückgetreten.

Dieser Schritt geschehe unter anderem, um jeden Anschein von Befangenheit zu nehmen und die Unabhängigkeit der Zeitung zu wahren. Das teilten die Styria Media Group und Nowak am Freitag in einer gemeinsamen Stellungnahme mit.

Chefredakteure zu nah an der Politik

Zuvor hatte bereits der TV-News-Chefredaktor des Österreichischen Rundfunks (ORF), Matthias Schrom, die gleiche Konsequenz gezogen. In beiden Fällen war durch die Chats mit Regierungsmitgliedern der Eindruck entstanden, dass die Unabhängigkeit der Berichterstattung infrage stehen könnte.

Nowak gehört zu den bekanntesten Journalisten des Landes und war durch zahlreiche TV-Auftritte einer der prominentesten Kommentatoren der innenpolitischen Vorgänge. Der 49-Jährige bekleidete seit 2012 den Posten des Chefredaktors, später wurde er noch Herausgeber und Geschäftsführer des traditionsreichen bürgerlich-liberalen Blatts.

Die Chats wurden durch die seit Jahren anhaltenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in der Ibiza-Affäre bekannt. In dem heimlich aufgenommenen Video wirkte Strache als damaliger FPÖ-Chef anfällig für Korruption.

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