Chance statt Milliardengrab - Frankfurter Terminal 3 im Plan
Der Bau des neuen Passagierterminals am Flughafen Frankfurt läuft auf Hochtouren. Zum Start 2026 hofft der Betreiber nach der Corona-Flaute auf einen Flug-Boom.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Frankfurter Flughafen wird das neue Terminal 3 gebaut.
- Mit dem Terminal soll die Kapazität der Passagiere auf 25 Millionen gesteigert werden.
- Die Eröffnung ist auf März 2023 geplant.
Der Süden des Frankfurter Flughafens ist nach wie vor eine grosse Baustelle. Die grossen Buchstaben an der gläsernen Fassade weisen bereits das neue Terminal 3 aus.
«Der Rohbau ist fertig und die Fassade und das Dach dicht», sagt Harald Rohr, Geschäftsführer der Fraport Ausbau Süd GmbH.
Auch als in Pandemie-Jahren niemand mehr ans Fliegen glaubte, trieb der Flughafenbetreiber Fraport das rund vier Milliarden Euro teure Projekt voran. Nun sieht der Konzern mittelfristig starke Wachstumschancen statt des befürchteten Milliardengrabs.
Neues Terminal ist klimafreundlicher
Für die erwartete Entwicklung des Flugverkehrs gebe es in Deutschland wenige andere Standorte mit konkreten Ausbauplänen oder ungenutzten Reserven. Dies sagt Fraport Chef Stefan Schulte. Er bezieht sich auf Einschätzungen von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP), dass der Flugverkehr bis 2051 um 67 Prozent wachsen werde. «Mit dem neuen Terminal können wir einen Quantensprung nach vorne gehen.»
Fraport will auch den Klimaschutz mitdenken. Zumindest die Emissionen des Bodenbetriebs sollen bis 2045 ohne Kompensation auf null gestellt sein. Das neue Terminal ist deutlich energieeffizienter als die beiden Altbauten. Für die Jets will Schulte am Standort nachhaltigen Treibstoff bereitstellen.
Eröffnung auf März 2026 geplant
87 Aufzüge, 35 Rolltreppen, 48 Laufbänder und 4,5 Kilometer Gepäckförderanlage sollen bis zur Eröffnung im T3 eingebaut werden. Die Eröffnung ist für den März 2026 geplant. Der Bau soll allerdings bereits Mitte 2025 fertig sein. «Den Vorlauf brauchen wir für den Testbetrieb», berichtet Projektleiter Rohr.
Bis zu 19 Millionen Passagiere können dann jährlich im neuen T3 abgefertigt werden. Ein weiterer Flugsteig ist bereits genehmigt, sodass die Kapazität auf 25 Millionen Passagiere steigen könnte.
Flughafen hat erhebliche Kapazitätsreserven
Derzeit bewältigt Deutschlands grösster Flughafen bei den Fluggästen etwas mehr als 80 Prozent des Vorkrisen-Niveaus. Für das Gesamtjahr rechnet Fraport mit einer Spanne zwischen 80 und 90 Prozent, also 56,5 bis 63,5 Millionen Passagieren.
Mit seinem Vierbahnen-System verfügt der Flughafen noch über erhebliche Kapazitätsreserven. Laut Planfeststellungsbeschluss sind jährlich mehr als 700 000 Flugbewegungen erlaubt. Im bisherigen Rekordjahr 2019 waren es 514 000 Starts und Landungen bei 70,6 Millionen Passagieren.
Gegner wollen wegen Fluglärms hingegen eine niedrigere Obergrenze durchsetzen und kämpfen auch gegen das T3. Die Kapazitätssteigerungen und mehr Starts und Landungen würden zu einer «weiteren Verlärmung» führen. Insgesamt kämpfen mehr als 80 Initiativen im «Bündnis der Bürgerinitiativen» gegen den Flughafenausbau.