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Bundespolizei: 4300 Migranten über die Belarus-Route seit August

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Deutschland,

Deutschland spürt, dass die Drohung von Lukaschenko ernst gemeint war. Es reisen vermehrt Menschen über Belarus und Polen ein.

Belarus
Vermehrt kommen Flüchtlinge über Polen und Belarus nach Deutschland. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschland verzeichnet einen klaren Anstieg der Flüchtlinge, die via Belarus einreisen.
  • Seit August sind es bereits über 4300.
  • Lukaschenko hatte angekündigt, die Migranten nicht mehr aufzuhalten.

Auf der neuen Fluchtroute über Belarus und Polen sind laut Bundespolizei seit August über 4300 Menschen unerlaubt nach Deutschland eingereist. Sie stammten vorrangig aus dem Irak sowie aus Syrien, Jemen und Iran, erklärte die Bundespolizei der Deutschen Presse-Agentur. Betroffen sind die Bundesländer Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern.

In den Monaten Januar bis Juli 2021 seien insgesamt 26 Personen mit Bezug auf die Belarus-Route registriert worden. Im August seien es hingegen 474 und im September bereits 1914 Personen gewesen. In diesem Monat wurde diese Zahl schon jetzt übertroffen: Mit Stand 11. Oktober stellten Bundespolizisten 1934 Menschen fest, die unerlaubt über Belarus und Polen nach Deutschland eingereist waren.

Migration
In diesen Zelten werden die Flüchtlinge untergebracht. - dpa

Vor allem in Brandenburg füllen sich die Asylzentren. Derzeit beherberge man 2600 Menschen an diversen Standorten, sagte Olaf Jansen, Leiter der Zentralen Ausländerbehörde in Eisenhüttenstadt. Die übliche Kapazität von 3500 Plätzen sei mittels beheizter Zelte kurzfristig auf 4600 aufgestockt worden. Wahrscheinlich werde man auf 5000 Plätze hochgehen.

Lukaschenkos Drohung wird wahr

Überfüllt seien die Einrichtungen aber nicht. «Es ist keine dramatische Lage, aber es ist eine harte Situation», sagte Jansen. Die grosse Herausforderung sei die Covid-Quarantäne für alle Ankömmlinge, um eine Verbreitung des Virus zu unterbinden. Jansen rechnet mit einem weiteren Anstieg der Ankünfte, «wir sehen keine Bemühungen, das zu stoppen», sagte er.

Alexander Lukaschenko wird Migranten nicht mehr an der Weiterreise nach Polen und ins Baltikum hindern. Die kündigte der belarussische Präsident im Mai als Reaktion auf verschärfte EU-Sanktionen an. Mehrere EU-Staaten beschuldigen Lukaschenko, Menschen in organisierter Form aus Krisenregionen an die EU-Aussengrenze zu bringen. Polen, Lettland und Litauen haben die Grenzsicherung verschärft, Tausende kommen trotzdem durch, teils mit Hilfe von Schleppern.

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