Bulgarien steckt in der dritten Corona-Welle, es wird eine tiefe Beteiligung bei den Wahlen erwartet. Deshalb rief die Opposition zum Wählen auf.
Wahlen Bulgarien
Ein Mann gibt seine Stimme während der Parlamentswahlen in der Stadt Bankya in der Nähe der Hauptstadt Sofia, Bulgarien am Sonntag, 4. April 2021 ab. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bulgarien steckt seit Tagen in der dritten Corona-Welle.
  • Trotzdem haben Politiker die Bürger zum Wählen aufgerufen.
  • Es wird eine geringe Wahlbeteiligung befürchtet.

In Bulgarien haben Oppositionspolitiker die Bürger zur Beteiligung an der Parlamentswahl trotz der Corona-Pandemie aufgerufen. Bulgarien steckt seit Tagen inmitten einer dritten Corona-Welle. Bei der Wahl am Sonntag galten zahlreiche Hygiene-Regeln, dennoch wurde eine geringe Wahlbeteiligung befürchtet.

Die Wahl sei «entscheidend»

Sozialisten-Chefin Kornelia Ninowa bezeichnete die Wahl als «entscheidend»: «Ich habe für Wandel und Stabilität gestimmt», sagte sie. Die Wahlbeteiligung lag um zwölf Uhr Ortszeit noch bei gut 18 Prozent, wie die Zentrale Wahlkommission (ZIK) in Sofia mitteilte. Die Wahllokale schliessen um 19.00.

Wahlen Bulgarien
Menschen warten in einem Wahllokal in einer Schule auf ihre Stimmabgabe für die Parlamentswahlen in Sofia, Bulgarien, 04. April 2021. - Keystone

Auch die regierungskritische Koalition Demokratisches Bulgarien (DB) rief die Bulgaren auf, wählen zu gehen. «Wir sollten herausgehen und für einen Wandel stimmen», sagte der DB-Mitvorsitzende Hristo Iwanow. Seine Koalition war Teil der Sommerproteste im vergangenen Jahr mit Korruptionsvorwürfen gegen das bürgerlich-nationalistische Koalitionskabinett von Regierungschef Boiko Borissow (GERB).

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Boiko Borissow, Ministerpräsident von Bulgarien. - dpa

Die bürgerliche Regierungspartei GERB hat Meinungsforschern zufolge gute Chancen, die Wahl zu gewinnen. Sie dürfte aber die absolute Mehrheit verfehlen. Die aus den früheren Kommunisten hervorgegangenen Sozialisten (BSP) können damit rechnen, zweitstärkste Kraft zu werden. Ins Parlament dürften insgesamt bis zu sieben, teils untereinander verfeindete Parteien einziehen.

Prognosen auf der Basis von Wählerbefragungen nach der Stimmabgabe dürfen erst nach Schliessung der Wahllokale veröffentlicht werden. Mit offiziellen Endergebnissen ist binnen vier Tagen nach der Wahl zu rechnen.

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