Nach dem Brexit streiten sich Frankreich und Grossbritannien um Fischerei-Genehmigungen im Ärmelkanal. Nun verschärft Frankreich seine Regeln.
Brexit - Handelspakt
Ein Fischerboot - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Frankreich und Grossbritannien streiten um Fischerei-Genehmigungen im Ärmelkanal.
  • Britische Fischerboote sollen an bestimmten französischen Hafen nicht mehr anlegen.
  • Auch Lkws, die nach Grossbritannien fahren, sollen stärker kontrolliert werden.

Der Streit zwischen Frankreich und Grossbritannien um Fischerei-Genehmigungen im Ärmelkanal spitzt sich zu. Ein britisches Fischerboot sei von der französischen Küstenwache wegen fehlender Lizenzen in einen Hafen begleitet worden, nun übernehme die Justiz den Fall, twitterte die französische Meeresministerin Annick Girardin in der Nacht zum Donnerstag. Im Raum stünden eine Geldstrafe und die Beschlagnahme des Fangs.

Erst am Mittwochabend hatte die französische Regierung angekündigt, dass vom 2. November an britische Fischerboote an bestimmten französischen Häfen nicht mehr anlegen dürfen. Ausserdem werde Frankreich künftig systematisch die Sicherheit britischer Boote überprüfen. Lkw, die von Frankreich aus nach Grossbritannien oder in die Gegenrichtung fahren, sollen demnach ebenfalls schärfer kontrolliert werden.

Streit seit Brexit

Grossbritannien kritisierte die Ankündigung. Brexit-Minister David Frost zeigte sich enttäuscht. Die Massnahmen stünden sehr wahrscheinlich nicht in Einklang mit internationalem Recht sowie dem Brexit-Vertrag.

London und Paris streiten seit dem britischen EU-Austritt über Fischerei-Lizenzen für französische Boote, vor allem rund um die Kanalinseln Jersey und Guernsey. Im Brexit-Abkommen war vereinbart worden, dass europäische Fischer Fanglizenzen für eine Zone von sechs bis zwölf Seemeilen vor der britischen Küste bekommen sollen. Um eine Lizenz zu erhalten, muss ein Fischer nachweisen, dass er zuvor in diesen Gewässern aktiv war.

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