Bauern feiern Erfolg: EU stoppt Billigimporte aus der Ukraine
Die EU beendet die zollfreie Einfuhr von Agrarprodukten aus der Ukraine. Österreichs Bauern atmen auf – kurz vor der Erntezeit.

Seit der russischen Invasion 2022 durften Agrarprodukte aus der Ukraine zollfrei in die EU gelangen. Die Massnahme sollte die Ukraine wirtschaftlich unterstützen.
Doch die Importe explodierten und setzten heimische Bauern massiv unter Druck, wie die «Kronen Zeitung» berichtet. Die österreichischen Landwirte forderten daher in den vergangenen Wochen ein Ende der Zollbefreiung.
Sie sahen ihre Existenz durch Billigimporte gefährdet. Besonders betroffen waren Brotgetreide, Honig, Mais und Geflügel.
Zoll und Kontingente kehren zurück
Nun hat die EU entschieden: Ab sofort gelten wieder Zölle und Mengenbeschränkungen für Agrarprodukte aus der Ukraine.
Für sensible Produkte wie Zucker, Geflügelfleisch und Eier werden die zollfreien Kontingente deutlich reduziert.

Beispielsweise sinkt das zollfreie Kontingent für Eier von 23'000 auf 6000 Tonnen. Für Weizen gilt ein Kontingent von einer Million Tonnen, darüber hinaus werden 95 Euro pro Tonne fällig, wie «noe.lko.at» berichtet.
Regelung ab heute in Kraft
Diese Regelung tritt am 6. Juni in Kraft. Sie soll verhindern, dass Solidarität zu einer existenzbedrohenden Wettbewerbsverzerrung für europäische Bauern wird.
EU-Mandatar Alexander Bernhuber und Bauernbunddirektor Paul Nemecek begrüssen die Entscheidung ausdrücklich.
Bernhuber betont: «Gerade jetzt vor der neuen Ernte ist das ein wichtiges Signal für unsere heimische Landwirtschaft (...).»
Weitere Forderungen der Bauern
Der Kampf der Bauern ist jedoch nicht beendet. Für Empörung sorgte zuletzt der Import von Käfigeiern nach Österreich – deren Produktion ist hier längst verboten.

Nemecek fordert: «Jetzt muss die EU endlich auch Lebensmittelimporte unterbinden, die nicht unseren hohen Standards entsprechen.» Auch EU-Agrarkommissar Christophe Hansen sieht Handlungsbedarf, wie die «Kronen Zeitung» berichtet.
Die Entscheidung der EU gilt als Etappensieg für die Bauern. Sie hoffen, dass künftig alle Agrarimporte an die hohen europäischen Standards angepasst werden und faire Wettbewerbsbedingungen herrschen.