Niedrige Preise für Butter: Deutsche Bauern protestieren
Die Preise für Butter liegen in Deutschland bei unter einem Euro. Bauern demonstrieren nun mit Traktoren gegen Discounter wie Lidl.

Bauern in Deutschland protestieren gegen stark gesunkene Preise für Butter in Discountern und warnen vor Existenzgefahr. Die Aktionen richten sich vor allem gegen Markenbutter für niedrige 99 Cent (92 Rappen), berichtet «Die Zeit».
Ein 250-Gramm-Stück Deutscher Markenbutter der Eigenmarken kostet demnach aktuell weniger als einen Euro, schreibt «it-boltwise». Nach Angaben von Branchenbeobachtern ist Butter damit so günstig wie seit Jahren nicht mehr.
Handelsketten wie Lidl begründen die Preise mit sinkenden Weltmarktpreisen für Milch, berichtet «Die Zeit» weiter. Zudem sei bei Molkereien seit Monaten deutlich mehr Rohmilch mit hohem Fettgehalt angeliefert worden als im Vorjahr.
Traktorkolonnen vor Lidl-Zentralen
Vor der Deutschlandzentrale von Lidl in Bad Wimpfen fuhren Bauern mit Kolonnen von Traktoren auf. Die Polizei zählte dort rund 140 Fahrzeuge, der Verein «Land schafft Verbindung BW» sprach von bis zu 250 Traktoren.
Ähnliche Kundgebungen gab es laut «MDR» auch an Standorten wie Radeburg in Sachsen, wo Bauern Logistikzentren blockierten. In Norddeutschland setzten Landwirte in Wasbek eine Mahnwache vor einem Zentrallager fort.
Auf Transparenten warnten Bauern vor den Folgen der Preispolitik, etwa mit Slogans wie: «Ist der Bauer ruiniert, wird dein Essen importiert.»
Niedrige Preise als Lockangebot
Laut Analysen in der «FAZ» und anderen Wirtschaftsmedien verstärken hohe Kosten für Energie und Tierhaltung den Druck auf die Erzeuger. Gleichzeitig nutzten Discounter Butter als Lockangebot, um Kundschaft in die Märkte zu ziehen.

Verbraucherorganisationen verweisen darauf, dass niedrige Regalpreise nicht automatisch bedeuten, dass Erzeuger angemessen bezahlt werden.
Nach Angaben von «MDR» ist es für zahlreiche Betriebe nicht mehr möglich, die notwendigen Investitionen zu realisieren.
















