Migros teilt ihre Angestellten bei der Vorsorge in zwei Klassen
Die Migros ist bekannt für ihre attraktiven Pensionskassen-Konditionen. Doch nicht alle Mitarbeitenden der Genossenschaft profitieren davon.

Das Wichtigste in Kürze
- Wer bei der Migros arbeitet, profitiert von attraktiven Konditionen in der Pensionskasse.
- Doch nicht alle Mitarbeitenden werden von der Genossenschaft gleichbehandelt.
- Wer etwa bei Tochtergesellschaften wie Denner oder Digitec arbeitet, bleibt aussen vor.
Die Migros-Genossenschaft beschäftigt schweizweit rund 86'600 Mitarbeitende. Bekannt ist der Konzern nicht nur als Detailhandelsriese, sondern auch für die grosszügigen Leistungen seiner Pensionskasse.
Wer der Migros-Pensionskasse (MPK) angeschlossen ist, profitiert seit Jahren von attraktiven Konditionen.
Zusätzlich 7500 Franken für MPK-Mitglieder
So erhielten Pensionierte 2022 eine 13. Monatsrente. 2023 folgte eine pauschale Rentenerhöhung um fünf Prozent. Für 2024 verzinste die MPK das Sparkapital ihrer Versicherten mit 7,5 Prozent für das laufende Jahr.
Und auch in diesem Jahr dürfen sich MPK-Mitglieder freuen: Sie erhalten zusätzlich 7500 Franken. Für 2026 garantiert die Pensionskasse einen Sparzins von 7,25 Prozent. Weit über dem gesetzlichen Mindestzins von 1,25 Prozent.
Doch wie die «NZZ» berichtet, profitieren längst nicht alle Angestellten des Konzerns von diesen Leistungen. Während einem Teil der Versicherten hohe Zinsen und Zusatzleistungen winken, bleibt ein grosser Teil aussen vor.
Ende 2024 war nur etwas mehr als die Hälfte der Migros-Mitarbeitenden in der Schweiz bei der MPK versichert. Die übrigen Angestellten sind entweder der Gemeinschaftsstiftung für Migros-Tochtergesellschaften, der Vorsorgeeinrichtung in globo M oder externen Pensionskassen angeschlossen.
Migros erklärt Unterschiede mit historischen Gründen
Betroffen sind unter anderem Mitarbeitende von Denner, Digitec Galaxus, Medbase oder den Molino-Pizzerien. Obwohl diese Unternehmen zum Migros-Konzern gehören und zur 100-Jahr-Feier im Glarnerland eingeladen wurden, gelten für ihr Personal deutlich schlechtere Vorsorgebedingungen.
Die Vorsorgewerke der Tochtergesellschaften bieten spürbar tiefere Leistungen als die MPK. So sind bei der Vorsorge in globo M keine regelmässigen Rentenerhöhungen vorgesehen. Und auch bei den Beiträgen zeigen sich grosse Unterschiede.
Die Migros erklärt die Unterschiede mit historischen Gründen: «Unternehmen, die beim Inkrafttreten des BVG im Jahr 1985 bereits Teil der Migros-Gruppe waren, sind mehrheitlich bei der MPK versichert. Später hinzugekommene Unternehmen hingegen oft nicht», sagt Migros-Sprecher Andy Zesiger gegenüber der «NZZ».













