Deutsche besuchen Badi mit Ausländer-Verbot – sie ist fast leer
Die Badi in Pruntrut JU lässt keine Ausländer mehr hinein. Das schlägt seither grosse Wellen – auch in ausländischen Medien. Nun ist das Freibad fast leer.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Einführung des Ausländer-Verbots in der Badi in Pruntrut JU schlägt hohe Wellen.
- Medien über die Grenzen hinaus berichteten bereits über diesen Fall.
- Beim Besuch deutscher Journalisten ist das Freibad aber fast leer.
Das Zutrittsverbot für ausländische Staatsangehörige in der Badi von Pruntrut JU schlägt seit der Einführung grosse Wellen. Wer keinen Schweizer Pass, Arbeitsgenehmigung oder Hotelkarte vorweisen kann, wird nicht hineingelassen.
Grund für diese Massnahme: Junge Männer aus Frankreich haben immer wieder für Unruhe gesorgt. Es kam zu Belästigungen gegenüber Frauen und aggressivem Verhalten gegenüber dem Sicherheitspersonal.
Auch ausländische Medien berichten über den Fall
Medien über die Grenzen hinaus berichteten bereits über diesen Fall. Die deutsche Zeitung «Bild» war nun vor Ort und hat Badegäste zu der neuen Regelung befragt.
Erstaunlich: Im Schwimmbad waren nur wenige Badegäste anzutreffen. Trotz Wochenende und perfektem Badi-Wetter waren die Wiesen fast leer.
Das freut die Badi-Besucherin Margalie (48). Gegenüber den Journalisten sagt sie: «Wenn es heiss war, war es früher hier so voll, dass es kaum noch Platz gab. Jetzt ist es hier sehr angenehm.» Sie habe allerdings nie Ausschreitungen mitbekommen.
Auch Alexi (17) findet es besser so: «Wir Schweizer kamen manchmal gar nicht mehr rein. Jetzt ist es ruhiger, man kann schwimmen und es gibt auch keine Diebstähle mehr.»
«Sie stecken alle Franzosen in einen Sack»
Andere Gäste äussern sich in der «Bild» kritisch zum Ausländer-Verbot. Marie (59) beispielsweise bedauert die Entscheidung. Die Schweizerin habe nie Probleme mitbekommen.
«Ich glaube, die Entscheidung wurde getroffen, weil es hier oft sehr voll war. Vielleicht zu voll. Aber so wie jetzt sollte man dieses Problem nicht lösen», sagt sie.
Said (38) ist ebenfalls Badegast an diesem Tag. Er ist Franzose, arbeitet aber in der Schweiz und durfte deshalb rein.
Er findet das Verbot diskriminierend und fügt hinzu: «Sie stecken jetzt alle Franzosen in einen Sack. Das ist eine Minderheit, die hier manchmal ein bisschen Welle gemacht hat. Das ist nicht gut.» Auch er habe hier nie grossen Stress erlebt.
Gerne hätten die Journalisten auch mit einem Bademeister gesprochen. Diese sagen jedoch nur: «Wir dürfen darüber nicht sprechen.» Grund sei ein Maulkorb der Gemeinde. Dies, weil der Medienrummel zu gross geworden sei.