Verstösst Attila Hildmann mit seinen Beiträgen gegen das lokale Gesetz? Laut Medienbericht versucht Telegram, den Rechtsextremisten mit einer Sperre zu stoppen.
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Attila Hildmann bei einer Demonstration im Sommer 2020. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Telegram hat sieben Kanäle von Attila Hildmann wegen Gesetzes-Verstössen gesperrt.
  • Die Vorgehensweise von Telegram mit solchen Fällen wird von mehreren Seiten bemängelt.

Der russische Nachrichtendienst Telegram hat angeblich zahlreiche Kanäle von Attila Hildmann auf der Plattform gesperrt. Darüber berichteten mehrere Medien kongruent. Den Berichten zufolge, waren die Inhalte des rechtsextremen Corona-Leugners seit heute Vormittag nicht mehr zu sehen. Anstatt dessen kam ein englischsprachiger Report: «Dieser Kanal kann nicht angezeigt werden, weil er gegen lokale Gesetze verstösst.»

Der «Spiegel» und die «Tagesschau» stützten sich in ihren Berichten auf das Center für Monitoring, Analyse und Strategie (CeMAS). Offenbar beobachtete das CeMAS das Geschehen und schrieb darauf auf Twitter, dass rund sieben Kanäle von Attila Hildmann blockiert wurden.

Bereits im vergangenen Juni wurden Beiträge des Verschwörungstheoretikers gesperrt. Allerdings wurden die Inhalte damals bloss in der Applikation von Telegram abgefangen, nicht aber auf der Desktopversion von Telegram. Dieses Mal werden die Inhalte von Hildmann deutlich stärker eingeschränkt, wie «Der Spiegel» schreibt.

Sperrung von Attila Hildmann ist die erste wegen Gesetzesverstoss

CeMAS betitelte das bisherige Prozedere von Telegram als «willkürlich». In diesem Fall sei es das erste Mal, dass der Messengerdienst wegen eines Vergehens gegen das Gesetz eine Kanal-Sperrung vollzieht. Auch wenn Telegram die Kanäle von Attila Hildmann gesperrt hat, bleiben zahlreiche andere Kanäle weiterhin öffentlich zugänglich.

Die Beiträge von Hildmann beinhalten Gewaltaufrufe und Todesdrohungen. Schon im September des letzten Jahres wurde ein deutscher Kanal des Rechtsextremisten wegen Gewalt-Kommandos gesperrt.

Problematisch könnte sein, dass die Inhalte nur für Telegram-Nutzende in Deutschland gesperrt sind. Ingrid Broding, eine österreichische Journalistin, hat auf Twitter darauf aufmerksam gemacht, dass für sie die Inhalte immer noch zugänglich seien.

Telegram steht in Kritik

Weil sich immer mehr Verschwörer und Verschwörerinnen auf der App versammeln, wird Telegram stark kritisiert. Telegram sei eine Plattform für Verschwörungstheorien, Corona-Leugnerinnen und Rechtsextremisten, wie die «Die Zeit» berichtet.

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Nancy Faeser (SPD) will sich den Messengerdienst Telegram vornehmen – trotz Stummschaltung von Attila Hildmann. - dpa

Die Bundesregierung unterstellte den Telegram-Verantwortlichen, dass sie sich nicht genügend um Fake News und Ausschreitungen kümmern. Daraufhin traf sich die Innenministerin Nancy Faeser mit der Führung von Telegram. Die Süddeutsche Zeitung berichtete, dass die Führungspersonen eine «grösstmögliche Kooperationsbereitschaft» zum Ausdruck brachten.

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