Google hat sich gegen Oracle durchgesetzt. Über zehn Jahre haben sie sich über die Verwendung vom Software-Code im Smartphone-System Android gestritten.
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Google und Facebook erhalten Strafen in Frankreich. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Über ein Jahrzehnt stritten Google und Oracle über Urheberrechte.
  • Nun wurde entschieden, dass Google die Rechte zum Smartphone-System Android erhält.

Mehr als ein Jahrzehnt stritten Google und Oracle über die Verwendung von rund 11'000 Zeilen Software-Code im Smartphone-System Android. Vor dem Obersten US-Gericht trug nun der Internet-Konzern den Sieg davon.

Oberster Gerichtshof der Vereinigten Staaten gibt Google recht

Der Ausgang des jahrelangen Streits könnte es für Programmierer einfacher machen, bestehende Software-Schnittstellen wiederzuverwenden. Der Software-Konzern Oracle, der von Google rund neun Milliarden Dollar an Entschädigungszahlungen forderte, geht damit leer aus.

Google hatte für Android etwas mehr als 11'000 Zeilen Software-Code der Programmiersprache Java verwendet. Es handelte sich dabei um Schnittstellen, die zur Ausführung bestimmter Funktionen dienen. Dank dieser Schnittstellen müssen Programmierer dafür nicht jedes Mal neuen Software-Code schreiben.

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Der Hauptsitz des Software-Unternehmens Oracle in Redwood Shores. - dpa

Oracle, das Java 2010 mit der Übernahme von Sun Microsystems gekauft hatte, hatte Google noch im selben Jahr verklagt. Der zuständige Richter entschied zunächst, dass die Java-Schnittstellen grundsätzlich nicht urheberrechtlich schützbar gewesen seien. In Berufungsverfahren wurde dieses Urteil jedoch gekippt.

Google gewinnt den Rechtsstreit

Die Richter des Supreme Courts entschieden am Montag mit sechs zu zwei Stimmen, dass Google keine Urheberrechtsverletzung begangen habe. Die Verwendung der Schnittstellen sei als «fair use» rechtens gewesen, lautete ihr Urteil.

Google habe nur das Nötige kopiert, damit Entwickler in einer neuen Computer-Umgebung arbeiten konnten. Ohne auf Elemente bekannter Programmiersprachen verzichten zu müssen, argumentierte der Supreme Court. Stellte man hier eine Urheberrechtverletzung fest, würde dies die Kreativität künftiger Programme einschränken.

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