Papst ernennt von China ausgesuchten Bischof von Shanghai
Papst Franziskus hat den von der Volksrepublik China bereits im April ernannten Bischof von Shanghai, Giuseppe Shen Bin, nachträglich anerkannt.

Das Wichtigste in Kürze
- Papst Franziskus hat GIuseppe Shen Bin zum Bischof von Shanghai ernannt.
- Davor wurde er in China von der Regierung ohne Absprache mit dem Vatikan dorthin versetzt.
- Franziskus kritisierte das Vorgehen, bestätigte die Ernennung jetzt aber nachträglich.
Damals hatte in Peking den katholischen Geistlichen aus dem Bistum Haimen abgezogen und in die Metropole mit mehr als 25 Millionen Einwohnern versetzt, ohne dass der Vatikan einbezogen wurde.
Am Samstag gab der Papst mit einer knappen Mitteilung nun grünes Licht. Nach Auffassung des Vatikans obliegt es allein dem Pontifex, Bischöfe zu ernennen.
China mischte sich in Bischofskonferenz ein
Chinas Vorgehen widerspreche daher dem «Geist des Dialogs und der Zusammenarbeit», der 2018 mit China in einem Abkommen über das Vorgehen zur Ernennung von Bischöfen festgelegt worden sei, sagte Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin dem Nachrichtenportal Vatican News. Shen Bin sei jedoch ein «geschätzter Seelsorger».
Franziskus habe den einseitigen Schritt Chinas zum «höheren Nutzen» der Gläubigen in Shanghai akzeptiert und deswegen entschieden, «die kanonische Unregelmässigkeit zu berichtigen». Im Vatikan hofft man nun, dass künftig Entscheidungen im Konsens getroffen werden. Eine korrekte Anwendung des Abkommens ermögliche es, «solche Schwierigkeiten zu vermeiden», sagte Parolin. China und der Heilige Stuhl unterhalten keine diplomatischen Beziehungen.