Der deutsche Regisseur Wim Wenders dreht einen Film über öffentliche Toiletten in Tokio.
Wim Wenders in Tokio
Wim Wenders in Tokio - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Klo-Häuschen werden von renommierten Architekten in Kunstwerke verwandelt.

In dem Film geht es um ein Projekt, bei dem renommierte Architekten 17 Klo-Häuschen im Zentrum der japanischen Hauptstadt in Kunstwerke verwandeln, wie Wenders am Mittwoch in Tokio verriet. «Die Idee, das ganze Setting hat etwas sehr Japanisches», sagte der Regisseur vor Journalisten.

Eine der Toiletten wurde etwa mit durchsichtigen Kabinen ausgestattet, die beim Abschliessen der Türen undurchsichtig werden. Eine andere Toilette wurde vom Architekten des Olympiastadions in Tokio, Kengo Kuma, mit Holz-Paneelen verschönert. Alle neuen Toilettenhäuschen im Stadtteil Shibuya sind kostenlos, barrierefrei und werden von Reinigungskräften blitzsauber gehalten. Zwölf sind schon fertig und in Betrieb.

Für ihn klinge das ganze Projekt «fast wie eine Utopie», sagte der 76-jährige Wenders. «Denn eine Toilette ist ein Ort, an dem alle gleich sind. Es gibt kein Arm und Reich, kein Alt und Jung.» Wenders wurde nach eigenen Angaben von den Machern des Projekts The Tokyo Toilet kontaktiert und entwickelte dann die Idee, einen Film mit vier Kurzgeschichten zu drehen, in dem der Schauspieler Koji Yakusho eine Reinigungskraft spielt.

«Ich liebe Architektur. In meinen nächsten Leben werde ich bestimmt Architekt», sagte Wenders. Besonders stolz sei er auf die Zusammenarbeit mit dem Architekten Tadao Ando, der eine runde Toilette kreiert hat, deren Aussenwand aus schmalen Lamellen besteht, durch die frische Luft hereinströmt. Für ihn sei diese Toilette ein besonders «edler» Ort, sagte Wenders.

Ando sagte, in vielen Ländern würden «öffentliche Toiletten nicht als etwas Schönes angesehen». Die neuen «prächtigen» Toiletten in Tokio sollten daher Menschen aus der ganzen Welt «ein Gefühl von Japans Schönheit vermitteln».

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