Wegen Coronavirus: Australierinnen werden an den Pranger gestellt

Chiara Schlenz
Chiara Schlenz

Australien,

Zwei junge Frauen reisten trotz des Coronavirus von Melbourne nach Brisbane. Nun werden sie von australischen Medien als Staatsfeinde betitelt und beschimpft.

Brisbane Coronavirus
Passagiere am Flughafen Brisbane werden von einer Polizistin angehalten. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Brisbane werden zwei junge Frauen öffentlich an den Pranger gestellt.
  • Sie hatten sich auf einer Reise mit dem Coronavirus infiziert und die Behörden angelogen.

Zwei junge Frauen aus Brisbane (AU) haben sich während einer Reise von Melbourne nach Brisbane mit dem Coronavirus infiziert. Wohl ein gefundenes Fressen für australische Medien. Die Tageszeitung «Courier Mail» veröffentlichte Fotos der beiden umgehend auf der Titelseite mit der Headline «Staatsfeinde».

Die Frage nach dem Warum ist schnell geklärt. Die beiden Frauen hätten anscheinend ein «Covid-Chaos» in Brisbane ausgelöst. Ausserdem hätten sie, so berichtet die Zeitung, bei den Grenzkontrollen über ihre Reise gelogen.

An Party mit Coronavirus infiziert

Die jungen Frauen, beide 19 Jahre alt, verschwiegen bei der Einreise, dass sie eine Party in einem Corona-Hotspot besucht hatten. Denn so hätten sie sich für 14 Tage in Quarantäne begeben müssen. Und das hätte für sie zu grossen finanziellen Verlusten geführt.

Brisbane Tweet
Zwei junge Frauen werden wegen des Coronavirus öffentlich angeprangert. - Screenshot Twitter / @MehreenFaruqi

Bevor sich herausstellte, dass die beiden positiv auf das Virus getestet wurden, besuchten sie einige Orte in Brisbane. Dort infizierten sich danach mehrere Personen mit dem Virus. Eine Schule musste sogar eine Warnung abgeben.

Die Zeitung muss mit einem grossen Backlash rechnen. Es wird ihr vorgeworfen, dass man mit einer solchen Berichterstattung die Angst nur schüren würde. Oder sich noch weniger Leute aufrichtig melden würden, aus Angst öffentlich an den Pranger gestellt zu werden.

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