Die Vereidigung der israelischen Regierung wurde erneut verschoben. Sie sollte nun am Sonntag stattfinden.
Knesset
Aussicht auf das Knesset, das Einkammerparlament in Israel (Archivbild). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Vereidigung von Israels neuer Regierung findet erst am Sonntag statt.
  • Die Regierung besteht aus einer Mitte-Rechts Koalition mit einzelnen Sozialdemokraten.

Die Vereidigung der neuen israelischen Regierung ist bereits zum zweiten Mal verschoben worden. Sie solle nun erst am Sonntag stattfinden, teilten die Koalitionspartner Likud und Blau-Weiss am Donnerstag mit. Bis zuletzt hatte es Streit um die Verteilung der Ministerposten in der rechtskonservativen Likud-Partei des Regierungschefs Benjamin Netanjahu gegeben.

Benjamin Netanjahu
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. - Keystone

Netanjahu und Benny Gantz vom Mitte-Bündnis Blau-Weiss haben eine Rotation im Amt des Ministerpräsidenten vereinbart. Zunächst wird demnach Netanjahu (70) für eineinhalb Jahre Regierungschef, danach Gantz. Der 60-jährige Ex-Militärchef wird zunächst Israels Vize-Regierungschef und Verteidigungsminister.

Neben Likud und Blau-Weiss sind die strengreligiösen Parteien, zwei Abgeordnete der sozialdemokratischen Arbeitspartei sowie andere einzelne Knesset-Mitglieder Teil des Bündnisses. Vorgesehen sind zunächst 34 Ministerämter. Die Koalition verfügt über eine Mehrheit von mindestens 72 der 120 Abgeordneten im Parlament.

Coronavirus im Fokus der neuen Regierung

Die neue Regierung veröffentlichte am Mittwochabend ihre Leitlinien. Im Fokus steht der Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Mit diesem Ziel will die Regierung ein «Notstandskabinett» bilden. Dieses soll das Land unter anderem aus der schweren Wirtschaftskrise führen.

Pessach
Ein Mann mit Mundschutz betet im Viertel Mea She'arim während den Pessach Feierlichkeiten. - DPA

Die Regierung werde ausserdem «den jüdischen und demokratischen Charakter des Landes gewährleisten». Gleichzeitig werde man in Einklang mit der israelischen Unabhängigkeitserklärung aus dem Jahre 1948 die anderen Religionen und Traditionen respektieren. Die Regierung werde Israels Sicherheit stärken und nach Frieden streben, hiess es ausserdem.

Die Leitlinien betonen «das unveräusserliche Recht des jüdischen Volkes auf einen souveränen Staat im Land Israel, seiner historischen Heimat». Annexionspläne im besetzten Westjordanland werden nicht explizit erwähnt. Die Abgeordneten hatten trotz einer Korruptionsanklage empfohlen, Benjamin Netanjahu erneut mit der Regierungsbildung zu beauftragen. Der Prozess gegen Netanjahu, der wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit angeklagt ist, soll in zwei Woche beginnen.

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