Ukraine Krieg: Putin-Masseur flüchtet aus Russland - Sohn stirbt
«Putins Masseur» ist aus Russland geflüchtet. Er soll von vielen Geheimnissen aus dem Ukraine-Krieg gewusst haben. Einer seiner Söhne ist jetzt tot.

Das Wichtigste in Kürze
- «Putins Masseur» Konstantin Goloshchapov gilt als enger Vertrauter des Kremlchefs.
- Jetzt wird bekannt, dass der russische Oligarch im Juni aus dem Land geflüchtet ist.
- Vier Tage nach seiner Flucht starb einer seiner Söhne.
Konstantin Goloshchapov gilt als enger Vertrauter von Wladimir Putin und ist bekannt als «Putins Masseur». Der 67-jährige Oligarch verkehrt seit Jahrzehnten im engsten Kreis der russischen Regierung. In St. Petersburg gilt er als einer der einflussreichsten Menschen und beaufsichtigt zudem die russisch-orthodoxe Kirche.

Das alles änderte sich mit dem Ukraine-Krieg. Im Juni flüchtete er mit dem Auto seines Sohnes über die russische Grenze nach Weissrussland. Zuvor hatte er laut Berichten in den russischen Medien einen Hinweis erhalten, dass seine Geschäfte wegen Unterschlagungsvorwürfen überprüft werden sollen.
Erst jetzt findet der Fall des russischen Oligarchen Erwähnung in den russischen Medien. Sie veröffentlichten ein Foto, das Goloshchapov bei der Überquerung der Grenze zeigen soll. Dabei macht er eine «unhöfliche Geste» in die Kamera.
Mysteriös: Vier Tage nach seiner Flucht starb einer seiner Söhne und eine Untersuchung seiner Beteiligungen – darunter Aktien der St. Petersburger Wasser- und Elektrizitätsunternehmen Vodokanal und Lenenergo – wurde eingeleitet.
Zu dem Tod des Sohnes ist laut «Rotonda» nichts bekannt. Auch die Beerdigung fand nicht öffentlich statt, wie die russische Onlineplattform «The Insider» berichtet.
«Starke Männerfreundschaft» auf der Judomatte
Das brisante an dem Fall: Es wird davon ausgegangen, dass Goloshchapov viele Geheimnisse von Wladimir Putin kennt. Gegenüber der «Daily Mail» meint ein ehemaliger westlicher Diplomat aus Moskau: «Er kennt viele von Putins Geheimnissen und war jahrelang eine Schlüsselfigur in Putins Kreisen.»
Die beiden Russen lernten sich weit vor dem Ukraine-Krieg kennen. Sogar noch vor Putins Wahl zum Präsidenten vor mehreren Jahrzehnten. Goloshchapov war nämlich wie Putin im Kampfsport aktiv. Auf der Judomatte soll sich eine «starke Männerfreundschaft» entwickelt haben, heisst es.
Und den Übernamen «Putins Masseur»? Erhielt der Oligarch, weil er den Kreml-Chef nach einer akuten Rückenverletzung erfolgreich mit einer besonderen Massage behandelt haben soll.
Everything you need to know about #Putin's personal "#masseur" Konstantin #Goloshchapov. Another informative documentary put together by pioneering collective of #Russian #investigative #journalists, who are funded by #Khodorkvosky. https://t.co/DpghZluQMK pic.twitter.com/oz176OIWR7
— Alex Melikishvili (@A_Melikishvili) April 4, 2018
Zwischen 1998 und 2005 soll Goloshchapov rund 338-mal zwischen St. Peterburg und Moskau hin- und her geflogen sein. Nicht nur Putin, sondern auch anderen hochrangigen Beamten soll er regelmässig den Rücken massiert haben. Geschäfte im Kremlumfeld sollen ihn reich gemacht haben.
Wo sich Goloshchapov aufhält während der Ukraine-Krieg tobt, darüber kann nur spekuliert werden. Der 67-Jährige besitzt den griechischen als auch einen kroatischen Pass und hält mehrere Immobilien in Kroatien, Italien und Finnland.