Kreml sieht in Waffenruhe-Ruf Kiews Hindernis für Verhandlungen
Moskau hat die Forderung der Ukraine nach einer längeren Waffenruhe zurückgewiesen und beschuldigt Kiew, den Friedensprozess zu stören.

Moskau hat das Drängen Kiews auf eine längere Waffenruhe als Forderung abgetan, die lediglich den Verhandlungsprozess für ein Ende des Krieges in der Ukraine behindere.
Kiew erschwere die Verhandlungen durch Vorbedingungen wie eine Waffenruhe, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.
«Dies widerspricht der Position von Präsident (Wladimir) Putin.» Putin sei zu direkten Gesprächen mit der Ukraine ohne Vorbedingungen bereit, fügte Peskow hinzu.
Putins Bereitschaft zu solchen Verhandlungen gelte weiterhin. Kiew habe allerdings bisher nicht auf ein entsprechendes Angebot geantwortet, klagte Peskow bei einem Auftritt auf einem Bildungsforum.
Putin gegen 30-tägige Waffenruhe
Der Kremlchef hatte im März bereits den Vorschlag von US-Präsident Donald Trump zu einer 30-tägigen Waffenruhe ohne Vorbedingungen als ersten Schritt zu einer friedlichen Lösung im nunmehr drei Jahre währenden Angriffskrieg abgelehnt.
Er begründete dies mit Bedenken, dass die Ukraine die Zeit für eine Umgruppierung ihrer Einheiten, die Mobilisierung neuer Soldaten und die Wiederbewaffnung nutzen werde.
Auch die jüngsten Vorschläge aus Kiew zur Verlängerung der von Putin angeordneten dreitägigen Waffenruhe rund um die Siegesparade auf dem Roten Platz zum Ende des Weltkriegs vor 80 Jahren lehnte Moskau mit derselben Begründung ab.
Moskaus Forderungen an Ukraine
Von den Forderungen nach einem Verzicht der Ukraine auf den Nato-Beitritt, die Halbinsel Krim sowie die vier 2022 von Moskau annektierten ukrainischen Gebiete Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja rückt Russland dabei nicht ab.
Ebenso beharrt Moskau auf die Entwaffnung und «Denazifizierung» des Nachbarlands, worunter in Moskau am ehesten die Einsetzung einer russlandfreundlichen Regierung verstanden wird.