Was tun, wenn im Flugzeug etwas liegenbleibt?
Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit nach der Landung – und schon fehlt das Handy, der Pass oder die Sonnenbrille. Was nun?

Das Wichtigste in Kürze
- In Flugzeugen werden relativ viele Dinge liegengelassen.
- Was tun, wenn man plötzlich merkt, dass die Sonnebrille, der Pass oder das Handy fehlt?
- Fakt ist: Nur 30 Prozent der Fundsachen werden je wieder abgeholt.
Der Flieger ist gelandet. Und der Gedanke schon bei den bevorstehenden Ferien oder den Liebsten, die in der Ankunftshalle warten.
Doch kaum ist man weg vom Gate, macht sich Panik breit: Die Sonnenbrille, das Tablet oder gar der Pass? Liegt noch auf Platz 18A!
Wer im Flugzeug etwas liegen lässt, merkt das oft erst, wenn es schon zu spät ist. Wir sind der Frage nachgegangen, wie man seine Chancen auf ein Happy End erhöht.
So kommen verlorene Gegenstände zurück
Wer nach dem Aussteigen bemerkt, dass ein persönlicher Gegenstand im Flugzeug liegen geblieben ist, sollte möglichst rasch handeln.
«Falls Passagiere die Möglichkeit haben, direkt zum Flugzeug zurückzukehren, dürfen sie dies gerne tun. Und den vergessenen Gegenstand selbst abholen», sagt Simon Benz, Sprecher von Helvetic Airways, auf Anfrage.
Swiss-Sprecherin Silvia Exer-Kuhn ergänzt: «Wer den Verlust unmittelbar nach der Landung feststellt, kann sich ans Bodenpersonal wenden. Je nach Zeitpunkt und Situation besteht die Chance, dass die Crew des Fluges noch kontaktiert werden kann.»
Ist dies nicht mehr möglich, bleibt der Gang zum Fundbüro – oder die Meldung via Online-Formular.
Bleibt etwas im Flugzeug zurück, kümmern sich die Crews um eine ordentliche Übergabe. Bei der Swiss wird jeder Fundgegenstand mit dem genauen Fundort beschriftet und dem Bodenpersonal übergeben.
Bei Helvetic Airways übergibt das Kabinenpersonal liegen gebliebene Gegenstände in Zürich an die Fahrerin oder den Fahrer des Crew-Busses. Diese hinterlegen sie dann beim Fundbüro.
Auch Reinigungsteams leiten gefundene Gegenstände an die Fundstellen weiter. An ausländischen Flughäfen übernimmt der jeweilige Ground Handling Agent die Übergabe an das örtliche Fundbüro.
Der Aufwand ist vielen zu gross
Swissport-Sprecherin Nathalie Berchtold erklärt: Betroffene Passagiere können im Found Center System nachsehen, ob der gesuchte Gegenstand bereits gefunden wurde.
Wer online einen Treffer landet, kann direkt mit dem Fundbüro von Swissport am Flughafen Zürich Kontakt aufnehmen.
Die vergessenen Gegenstände werden dort systematisch gelagert, mindestens drei Monate lang. Wer seinen Schatz zurückhaben möchte, kann ihn entweder persönlich abholen oder sich bequem per Post oder Kurier zustellen lassen. Innerhalb der Schweiz ist dies sogar per Flugzeug möglich.

Im Fundbüro findet sich laut Berchtold eine breite Palette vergessener Gegenstände: Besonders häufig werden Mobiltelefone, Tablets, Sonnenbrillen, Kopfhörer, Kleidungsstücke sowie Duty-Free-Artikel abgegeben.
Auch sperrigere Gegenstände wie Kinderwagen oder Sportequipment werden mitunter an Bord oder am Flughafen vergessen.
Trotzdem: Nur etwa 30 Prozent der Fundsachen werden je wieder abgeholt. «Viele lassen sich den Verlust über die Reiseversicherung ersetzen», erklärt Berchtold.
Für manche Passagiere sei der Aufwand oder die anfallende Bearbeitungsgebühr höher als der Wert des verlorenen Gegenstands. Insbesondere bei weniger persönlichen Dingen wie Kleidungsstücken oder Sonnenbrillen.
«Hingegen werden wertvolle oder leicht identifizierbare Gegenstände wie Smartphones und Tablets deutlich häufiger zurückgefordert», so die Swissport-Sprecherin.
Hinweis: Dieser Artikel wurde zuerst auf «Travelnews.ch» publiziert.