Mehr als 400 Rebellen im zentralafrikanischen Tschad sind zwei Jahre nach dem Tod des Staatspräsidenten bei einem Angriff zu lebenslanger Haft verurteilt worden
tschad
Der Tschad ist eines von vielen Ländern in der Sahelzone, dem eine Hungerkrise droht (Archivbild). - Peter Steffen/dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Tschad sind rund 400 Rebellen zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
  • FACT-Rebellen griffen den Tschad im April 2021 vom nördlichen Nachbarstaat Libyen aus an.
  • 24 der Angeklagten waren wurden freigesprochen.

Ein Gericht in der Hauptstadt N'Djamena verkündete am Dienstag die Urteile gegen rund 450 seit fast zwei Jahren inhaftierte Mitglieder sowie sechs abwesende Anführer der Rebellenbewegung FACT unter anderem wegen Terrorismus, Rekrutierung von Kindern in die Armee und Angriffs auf das Leben des Staatsoberhaupts. 24 Angeklagte wurden freigesprochen.

Die FACT-Rebellen griffen den Tschad im April 2021 vom nördlichen Nachbarstaat Libyen aus an. Tschads Langzeitherrscher Idriss Déby Itno wurde bei den Kämpfen tödlich verletzt. Seither regiert sein Sohn Mahamat Idriss Déby Itno das erdölreiche, aber von Armut geprägte Land mit rund 17 Millionen Einwohnern.

Déby versprach freie Wahlen und eine Rückkehr zur verfassungsmässigen Ordnung. Im vergangenen Herbst verlängerte er aber die Übergangsphase zur Bildung einer neuen Regierung um zwei Jahre und löste Proteste aus, die blutig niedergeschlagen wurden. Trotz seiner fragilen Lage ist der an Libyen, Niger und den Sudan grenzende Tschad ein wichtiger Verbündeter des Westens bei der Bekämpfung des islamistischen Terrorismus in Nigeria und der Sahelzone.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

TerrorismusRegierungGerichtHerbstArmutSchweizer ArmeeTodHaft