Im Nordosten von Nigeria sind nach Angaben von Sicherheitskräften mehr als 900 mutmassliche Familienangehörige und Kollaborateure militanter islamistischer Gruppen festgenommen worden. Es handele sich grösstenteils um Frauen, Kinder und ältere Menschen, die im Grenzgebiet zwischen Nigeria und dem Nachbarland Niger festgenommen worden seien, teilte der Sprecher einer Einsatztruppe mehrerer afrikanischer Länder am Mittwoch mit. Soldaten aus Nigeria, Niger, dem Tschad und Kamerun kooperieren in der Grenzregion ihrer Staaten im Kampf gegen Dschihadisten der Gruppe Boko Haram und des westafrikanischen Ablegers der Terrormiliz Islamischer Staat, ISWAP.
nigeria Ibadan
Nigerianische Soldaten patrouillieren durch Ibadan im Südwesten Nigerias. (Archivbild) - keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Festgenommenen sollen dem Militärsprecher zufolge nun erstmal identifiziert werden.

Anschliessend würden sie an die jeweils zuständigen staatlichen Behörden übergeben. Sie seien bei Militäraktionen der Einsatztruppe festgenommen worden, nachdem nach jüngsten Kämpfen zwischen den untereinander verfeindeten Islamisten sowie dem Militär viele Menschen aus dem Sambisa-Waldgebiet im Bundesstaat Borno geflohen seien.

In der Grenzregion zwischen den west- und zentralafrikanischen Staaten Nigeria, Niger, dem Tschad und Kamerun sind ausgehend von der Gruppe Boko Haram aus dem Nordosten Nigerias seit 2010 verstärkt Dschihadisten aktiv. Mehr als 40 000 Menschen wurden getötet, rund zwei Millionen Menschen mussten fliehen. Neben blutigen Angriffen kam es auch zu Massenentführungen etwa von Schulkindern. 2016 spaltete sich eine Fraktion von Boko Haram ab und schwor dem IS ihre Treue.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Islamischer StaatBoko HaramStaat