Papst Franziskus warnt vor dem Einsatz Künstlicher Intelligenz bei Wahlprozessen und Waffensystemen. Er fordert eine einheitliche internationale Regelung.
ki internationales abkommen
Papst Franziskus warnt vor einem missbräuchlichen Einsatz von KI. - keystone

Papst Franziskus fordert ein internationales Abkommen zur Entwicklung und zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Das 86-jährige Kirchenoberhaupt stellte die Forderung in einer Botschaft zum katholischen Weltfriedenstag am 1. Januar auf, welche der Vatikan am Donnerstag veröffentlichte. Darin beschäftigt sich der Papst schwerpunktmässig mit dem Thema KI.

Franziskus weist zwar auf die grossen wissenschaftlichen und technologischen Fortschritte durch KI hin, warnt aber zugleich vor den Risiken: Die neue Informationstechnologie bringe Möglichkeiten mit sich, «von denen einige ein Risiko für unser Überleben und eine Gefahr für unser gemeinsames Haus darstellen könnten».

«Gefahr einer technologischen Diktatur»

Der Papst warnt etwa vor dem Missbrauch von Künstlicher Intelligenz bei Desinformationskampagnen und bei der Einmischung in Wahlprozesse. Er hält es auch für problematisch, KI bei Entscheidungsprozessen zu nutzen, etwa beim Einsatz autonomer Waffensysteme. «Auf der Suche nach absoluter Freiheit laufen wir Gefahr, in die Spirale einer technologischen Diktatur zu geraten», warnt der Papst.

Bei den Entwicklern von Algorithmen und digitalen Technologien könne zudem kein «ethisches und verantwortungsvolles Handeln» vorausgesetzt werden, betont Franziskus. Der Papst wirbt daher für ein «verbindliches» internationales Abkommen. Technische Entwicklungen, «die nicht zu einer Verbesserung der Lebensqualität der gesamten Menschheit führen, sondern im Gegenteil Ungleichheiten und Konflikte verschärfen», seien kein «echter Fortschritt».

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