Syrien bestätigt Gespräche zu Sicherheitsabkommen mit Israel
Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa hat Sicherheitsgespräche mit Israel über ein Sicherheitsabkommen angekündigt.

Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa hat Verhandlungen mit Israel über ein Sicherheitsabkommen bestätigt. Beide Staaten verhandelten derzeit darüber, wie damit die Situation von vor dem Sturz von Langzeitmachthaber Baschar al-Assad wiederhergestellt werden könnte, sagte er am Freitagabend im syrischen Staatsfernsehen.
Weiter sagte der Islamist, Israel habe nach dem Sturz Assads das Waffenstillstandsabkommen von 1974 faktisch ausser Kraft gesetzt und so getan, als habe sich Syrien aus der Vereinbarung zurückgezogen. Damaskus habe aber von Beginn an seine Verpflichtungen eingehalten.
Dagegen habe Israel einen «Zustand des Krieges» wiederhergestellt und begonnen, zivile wie militärische Ziele in Syrien zu bombardieren. Syrien habe die Vereinten Nationen informiert.
Versteckte Treffen unter US-Vermittlung
Syriens Aussenminister Asaad al-Schaibani hatte sich Ende August bereits unter US-Vermittlung mit einer israelischen Delegation in Paris getroffen. Al-Scharaa war der Kopf der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS), die die Rebellenallianz anführte, die Langzeitmachthaber Assad nach einem langen Bürgerkrieg letztlich im Dezember vergangenen Jahres stürzte.
Nachdem Sturz Assads hatte Regierungschef Benjamin Netanjahu selbst das militärische Entflechtungsabkommen von 1974 mit Syrien für faktisch beendet erklärt. Seitdem hat das israelische Militär hunderte Mal in Syrien angegriffen – unter anderem, um Waffenlager und militärisches Gerät zu zerstören.
Offizieller Kriegszustand seit 1948
Auch vor dem Sturz Assads hatte Israel immer wieder Ziele in Syrien angegriffen. Das Land begründete die Angriffe unter anderem mit dem Ziel, verhindern zu wollen, dass Waffen in die Hände von Extremisten fallen.
Israel und Syrien befinden sich seit 1948 offiziell im Kriegszustand, es wurde nie ein Friedensvertrag geschlossen. Die von Israel 1967 besetzten und 1981 annektierten Golanhöhen sind ein zentraler Streitpunkt. Die Annexion wird international nicht anerkannt.